Samstag, 19. August 2017

19.8.2017 Von Fowey nach Falmouth

Um 8.50 Uhr legte ich ab, setzte noch im Hagen das gereffte Großsegel und motorte aus der Flußmündung von Fowey. Ein Blick zurück:



Wind war aus W vorhergesagt und das stimmte auch. Und nicht so stark. Das stimmte nicht! Es kam eine Regenfront dahergezogen und der Wind frischte ganz plötzlich auf über 25 Kn auf, das ist ne Menge, Schlump legte sich stark auf die Seite und ich rollte die Genua ein, dann wars gut, aber der Wind blieb sehr böig, meistens so bei 15 Kn , aber in den Böen gings meistens auf 22 Kn rauf. nach einiger Zeit hatte ich die richtige verkleinerte Segelstellung gefunden. In den starken Böen luvte ich an und so konnte ich fast den gesteckten Kurs nach SW Richtung Falmouth segeln. Ein weniger gutes Erlebnis gab es und ein gutes. Zuerst das weniger gute: Es rumste plötzlich, ich war sofort hellwach, was war das? Da rumste es nochmal, dieses mal eher vom Heck. Und da sah ich einen dunklen Kanister im Heckwasser. Das war wohl eine Hummerreuse und durch die kleinen Wellen nicht zu erkennen. Natürlich dachte ich, ich hätte jetzt irgendwas an Schlump dranhängen, aber alles gut. Es gibt ziemlich viele dieser "Hummerreusen", aber meistens sind die durch einen roten Ball ziemlich gut zu erkennen, aber auch nur bei Tageslicht.
Und jetzt das gute Erlebnis: Ein Delphin querab vom Boot, aber leider nur ganz kurz aufgetaucht. Schade! Gegen 14.00 war ich auf der Höhe der Flußmündung von Falmouth. Nach einer Wende ging es dann die Flußmündung nach Falmouth Richtung NNW.




In der Flußmündung musste ich noch eine Wende fahren, denn es kam ein Schubschleppverband entgegen und da wollte ich nichts riskieren, denn eigentlich haben Segelboote Vorfahrt, aber so ein manövrierbehindertes Fahrzeug kann gar nicht ausweichen. In Falmouth gibt es mehrere Marinas und jede Menge Ankerbojen. Ich hatte mir den Mylor Yacht  Harbour ausgesucht, der liegt in der Flußmündung etwas oberhalb und ist ca. 4 km von Falmouth entfernt. Dieser Yachthafen ist auch Mitglied im Transeurope und so zahle ich pro Tag "nur" 15 £  und nicht 30 ₤. Aber den Hafen zu finden ist nicht einfach, den vor dem Hafen liegen mehrere hundert Boote an Ankerbojen und vom Hafen gabs erst mal nichts zu sehen. Aber eine rote und grüne Ansteuerungstonne war erkennbar. Also dorthin. nach einiger Zeit und mehreren Versuchen fand ich die Einfahrt. Dort stand schon ein Hafenmitarbeiter und nahm die Leinen an. 15.00 Uhr, endlich mal etwas früher im Hafen und die ganze Zeit gesegelt, zwar wieder einen Amwindkurs, aber das ging alles in allem ganz gut. Erst einmal das Boot klarmachen, die Baumpersenning (Schutzhülle fürs Großsegel) anbringen, einige Sachen zum Trocknen aufhängen und dann ein Anlegerbier kurz nach vier. Mit dem Fahrrad gings dann ins nächste Dorf und ich musste wieder feststellen, England ist ganz schön hügelig, da sehnt man sich nach einem Elektroantrieb. In dem Dorf gibt es nämlich einen Lebensmittelladen und den wollte ich mir anschauen. Der ist gut sortiert, aber natürlich nicht so preiswert wie die großen Supermärkte. Das Dorf liegt an einer idyllischen Bucht, die vom Mylor Yacht Harbour aus tief ins Landesinnere geht.


Die Boote draußen liegen an Bojen und da es so viele sind, ist der Hafen fast verborgen!
Hier im Hafen ist es ganz still am Abend, anders als in Fowey, da war auch nachts relativ viel Bootsverkehr und die Nächte waren nicht so ruhig durch den Schwell, den die vorbeifahrenden Boote verursachten. Hier ist es richtig ruhig und ich freue mich auf eine ruhige Nacht und mal wieder so lange schlafen wie ich will. So hoffe ich dann in den nächsten Tagen auf ein gutes Wetterfenster für die Überfahrt nach Frankreich nach Camaret, das ist beim Eingang der Bucht von Brest. Wir werden sehen!



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