Samstag, 12. August 2017

10.8.2017 Von Cowes nach Portland

Schlump und ich unterwegs im Solent Richtung Portland!


Inzwischen bin ich in der Portland Marina. Und da ich auch morgen, am 12.8.17 noch hier bleiben werde, habe ich Zeit meine Reise von Cowes nach Portland genauer zu beschreiben. Und da der ein oder andere vielleicht denkt, der schreibt ja gar nichts mehr, habe ich jetzt zur späten Stunde diesen kurzen Blogeintrag gemacht. Morgen bzw. heute gibt es dann einen ausführlichen Bericht, auf den ja sicher schon viele Menschen warten oder?
Ok! Dann ein Bericht von Cowes nach Portland! Nordwind war angesagt, Nordwind war auch, also mal wieder segeln. Da der Wind schwächer werden sollte hatte ich kein Reff ins Großsegel gemacht. Um 11.00 Uhr lief ich aus, denn da sollte am Nordufer der Isle of Wight ein Neerstrom sein, der bereits nach Westen entgegen dem Haupstromnach Osten laufen sollte. Diesen Strom gabs nicht, also hatte ich zuerst noch Strom gegenan und eine unangenehme kabbelige strombedingte Welle, die das Arbeiten an Bord (wie Segel setzen, Fender einholen, Festmacherleinen klaren usw.) sehr erschwerten. Der elektrische Autopilot, der das Boot normal steuert und ich dann die Arbeiten erledigen kann, war ständig überfordert und piepste das "ich kann nicht mehr den Kurs halten" Alarmsignal. Das trug nicht unbedingt zur Ruhe bei, außerdem lief Schlump wegen des Gegenstroms noch nicht mal 3 Knoten, was sehr wenig ist. Im Solent, so heißt das das Fahrwasser, was die Isle of Wight umgibt, waren viele Boote unterwegs. So langsam kippte der Strom und Schlump wurde langsam schneller. Kurz vor den Needles, eine markante Felsformation am Ausgang des Solent, kam der Trimaran von Rainer und Beate von hinten in Sicht. Die wollten auch nach Portland und wir hatten vereinbart ein Stück gemeinsam zu segeln, auch um mal endlich Fotos von den Booten in Fahrt machen zu können.

Der Trimaran (Corsair) von Rainer und Beate 

Das sind die Needles am Ausgang des Solent

Das Kabbelwasser
Schlump vor den Needles
Der Trimaran "EXTRIM" von Rainer und Beate
Wie man sieht sind da einige schöne Bilder gelungen. Leider wurde der Wind immer weniger. Rainer und Beate setzten den Spi (Spinnacker) ein besonders großes Segel bei achterlichen Winden, das Geschwindigkeit bringt, ich machte den Motor an und so ging es mit ca. 8 kn Richtung Portland. Bei der Umrundund des Kaps St. Alban fiel mir ein, dass hier in Karten sogenannte Overfalls und Races eingezeichnet sind, das Wirbel, Kabbelwasser und auch brechende Wellen, die durch das Aufeinandertreffen von den Gezeitenströmen ('Tidenströmen) entstehen und sehr unangenehm und auch gefährlich für kleiner Boote werden können. Das Wasser brodelte tatsächlich und es gab auch kleiner Brandungswellen, Schlump schaukelte wieder mal stark hin und her und ich war froh als wir aus dieser unangenehmen Gegend draußen waren. Wider Erwarten hatte der Wind etwas zugenommen und ich konnte Segel setzten, bis fast vor Portland Harbour. Portland Harbour ist einer der flächenmäßig größten Häfen der Welt, eine Hafenmauer umschließt eine Gebiet von ca. 8x8 km. Hier war im 1. und 2. Weltkrieg eine Militärhafen und 2012 die Segelwettbewerbe der Olympischen Spiel von London. Der Hafen hat eine Ost- und eine Nordzufahrt. Die Osteinfahrt ist kürzer, man muss vor dem Einlaufen Portland Harbour Radio über Funk anrufen und um Erlaubnis zur Einfahrt bitten. Das tat ich und die Antwort war, ich sollle die den North Channel benutzen, da beim East Channel commercial shipping wäre. Der Grund ist im nachfolgenden Bild zu sehen, es lief nämlich gerade ein riesiges Kreuzfahrtenschiff von TUI " Mein Schiff" durch den East Channel aus.


Da verzichtet man lieber auf eine Abkürzung. Rainer und Beate warteten vor der Hafeneinfahrt und wir liefen gemeinsam in die Marina Portland ein und waren gegen 20.00 Uhr am Steg. Wir bekamen zwei längsseits Liegplätze, die eigentlich immer an Schwimmstegen sind, d.h. die Stege schwimmen auf dem Wasser und steigen und sinken mit der Tide, man muss also keine Leinen nachspannen oder lose geben. Sehr angenehm! Ich hatte am Vorabend mal wieder Hühnerpfanne nach Ibrahimes Art für zwei Tage vorgekocht und so lud ich spontan Rainer und Beate zum Abendessen auf Schlump ein. Es hat uns gut geschmeckt und erst gegen 2.00 Uhr gings langsam ins Bett. Übrigens hat fast de ganzen Tag die Sonne geschienen. Ein bißchen mehr Wind wäre schön gewesen. Aber es ist wie es ist. Nach so einer langen Tour mache ich eigentlich immer einen Hafentag, denn so ein langer Segeltag mit Schaukelei manchmal ohne Ende, steckt mir dann abends und auch am nächsten Tag ganz schön in den Knochen. Ich fühle mich fast so wie nach einem Handballspiel als ich schon Mitte dreißig war, da brauchte ich auch so zwei Tage zur Regeneration. Die Olympiamarina ist riesig, acuh nochmal teurer als die andern, ungefähr 30 , aber tolle Duschen. Für den nächsten Tag war auschlafen angesagt.

1 Kommentar:

  1. Ich warte auf jeden Fall schon auf den ausführlichen Bericht :-)!!! Klaus

    AntwortenLöschen