Samstag, 9. Juni 2018

9.6.2018 Hafentag in Foleux und Abschied

3 Wochen sind rum, wir haben zwar einmal eine Grundreinigung gemacht, aber am letzten Tag wir das Boot geputzt, das war schon immer so. Allerdings haben wir vorher gut gespätstückt. 4 Spiegeleier mit Tomaten und Speck, von der Uhrzeit her hat es gepasst, eigentlich ein Mittagessen. Aber sehr lecker, denn Peter hat ein frischen, noch warmes Baguette geholt. Das ist eigentlich der eigentliche Nachteil hier, zum Einkaufen braucht man ein Auto, denn die Geschäfte sind ca. 10 km entfernt. Und da fällt mir noch was ein, ich hatte ja geschrieben, die besten Sanitärräume sind in Vannes, ich muss korrigieren, die sind hier in Foleux. Der Hafen hat ist an beiden Ufern der Vilaine, auf unserer Seite wurden im letzten Herbst die Sanitäranlagen neu gebaut. Sehr viel Holz, sehr großzügig, man fühlt sich wohl. Empfehlenswert. Peter hat dann nach dem Frühstück an der Winsch (Drehkraftverstärker mit Kurbel, um das Segel hochzuziehen) porbiert, die Schrauben zu lösen, denn da war ein feiner Riß, aber die Schrauben waren fest. wir haben gemeinsam entschieden, das hält, denn da gibt es noch vier Schrauben und die sind fest und halten. Ich habe angefangen, dass Deck zu säubern. Peter hat die vielen Räume innen gesaugt. Zwischendurch ist mir beim Wasseranschließen, ein Schlauchadaptersystem für die hiesigen Wasseranschlüsse ins Wasser gefallen. Peter hat mit der Angel versucht das Teil zu fangen, aber vergeblich, dafür hat er einiges andere "gefangen". Nach getaner Arbeit sind wir mit dem Auto nach La Roche-Bernard gefahren und bei strahlender Sonne in einem Lokal direkt am Wasser gesessen und Peter hat mich zu einem Abschiedsabendessen eingeladen. Vielen Dank! Das Auto ist vollgetankt, morgen wird noch das Restliche gepackt und dann gehts wieder knapp 1000 km nach Hause. Aber im Juli werde ich schon wieder vor Ort sein und selbstverständlich bloggen. Bis dann !


Die Winschgrundplatte mit feinem Riß

Schrubben, er sein Boot liebt, der schrubbt!

Peters Angelergebnisse, leider war das Richtige nicht dabei!

Abendessen in La Roche-Bernard

Schlump sauber geputzt!

Sonnenuntergang, heute Abend direkt vom Boot aus aufgenommen!
Und tschüss!

Freitag, 8. Juni 2018

8.6.2018 Von Port Crouesty nach Arzal und Port Foleux im Fluß Vilaine

Die Windvorhersage hat gestimmt, kein Wind. Also motoren, aber das schadet zwar den Ohren, aber dem Motor  tut das gut, es gilt der Spruch, die meisten Motoren stehen sich kaputt, weil sie zu selten laufen. Wir motorten also ca. 7 Stunden, haben sicherheitshalber unterwegs noch 20 Liter nachgefüllt. Hoch- und Niedrigwasser mussste man praktisch nicht beachten, da wegen des niedrigen Koeffizienten von 41 bei Niedrigwasser immer noch ca. 2,10 m über LAT (Lowest Astronomical Tide) standen. Schlump hat 1,80 m Tiefgang, also kein Problem. Allerdings sollte man auch den Strom im Kopf haben, der kann mit ca. 1 Kn die Fahrt verlangsamen. Der vorletzte Tag unserer dreiwöchigen Reise geht zu Ende. Wir waren gegen 15:00 Uhr in der Schleuse von Arzal und machten unsere Leinen fest. Es hat einfach was, die Langsamkeit des Segelns. Man fährt langsamer als ein Fahrrad die Küste entlang oder auf dem Atlantik und in der Schleuse ist erst Mal Pause angesagt, anders als auf der Autobahn oder sonstwo, man wird einfach entschleunigt. Das ist auch das Beruhigende am Segeln und wenn der Sturm kommt, dann ist man am Besten im Hafen. Die Schleusendurchfahrt gelang ohne Probleme, wenn auch immer kurzzeitig starker Strom in der Schleuse entsteht, keine Ahnung wieso und warum! ?
Die anschließende Flußfahrt von Arzal nach Port Foleux über La Roche-Bernard ist ein Genuß, kaum Strömung gegenan, abwechslungsreiche Ufer, Felsen und immer wieder neue schöne Anblicke und Aussichten am Ufer. Um 18;15 Uhr waren wir in Foleux, vorher hatten wir mit der Hafenmeisterin telefoniert, die uns einen guten festen Liegeplatz zugewiesen hat. Dieser Liegeplatz ist jetzt bis einschließlich September fest vereinbart. Kaum festgemacht, fing es zu regenen an, drum herum war es schwarz und der Donner grollte, aber es war weniger als halb so schlimm und wir konnten die letzten 12 Austern vorbereiten. Genau, der Rest vom Vortag, die wirklich leckersten Austern bisher. Und danach gab es frische Bratkartoffel mit bereits vorgekochter Lammhaxe. Das toppt fast den Hummer! Wie schon gesagt, Leben, wie ... in Frankreich! Morgen können wir in Ruhe das Boot aufklaren und packen und am Sonntag gehts wieder zurück. Die Freude auf zu Hause ist groß, aber wir könnten auch noch einige Wochen auf dem Boot verbringen. Und jetzt wie immer die Bilder zum Abschluß!


Abendliche Spiegelungen in Port Crouesty

Beim Blogschreiben, meistens kurz vor und nach 24:00 Uhr!

Peter geht ins Bett, eigenen Schlafsalon! Inklusive Toiletten und Waschraum!

Totz motoren, gute Laune

Ansteuerungslicht in der Mündung der Vilaine, kurz vor Trehiguier 

Trehiguier

Trehiguier

Das Sperrwerk (barrage) von Arzal

Schleuse von Arzal


Die Klappbrücke von Arzal öffnet sich!


Vorgekochte Lammhaxe mit frisch gebratenen Normoutierkartoffeln, ein Traum!

Donnerstag, 7. Juni 2018

7.6.2018 Von Vannes nach Port Crouesty

Das Schlechte an den Gezeiten ist, man muss manchmal sehr, sehr früh raus, das Gute an den Gezeiten ist, man ist manchmal gezwungen auszuschlafen, man kann auch früh aufstehen, aber die Auslaufzeit steht fest. In unserem Fall frühestens um 12:45 Uhr, spätestens um 15:Uhr, vorher öffnet weder die Fußgängerbrücke noch die Schleuse. Also um 9:00 Uhr aufgestanden, geduscht, Morgengymnastik, Baguette geholt und gemütlich gefrühstückt mit zwei frischen Eiern unserer eigenen Hühner. Wir haben sogar noch 10 übrig! Schmecken einfach gut! Die Hühner sind natürlich nicht an Bord, die haben wir von zu Hause mitgebracht. Nach dem Spätstück haben wir das Boot soweit aufgeklart und sind dann gegen 12:00 Uhr nochmal in die Altstadt von Vannes Peter hat ein sehr schönes bretonisches Marinmesser gekauft, natürlich in einem der beeindruckenden Spezialläden, dieses Messer wurde so schon seit dem vorvorherigen Jahrhundert gefertigt. Noch einen gemütlichen Cafe Creme und dann waren wir kurz vor 13:00 Uhr pünktlich am Schiff.  Gleich abgelegt, allerdings ca. 15 Minuten versucht mit unserem Langkieler durch den Wind zu drehen, war sehr schmal vorne und hinten nur 1m Manövrierraum und Schlump mag nun mal keine engen Wendmanöver, also habe ich nachgegeben und bin eine große Hafenrunde gefahren. Leider hat der Wind auf Süd gedreht, genau dahin wollen wir "segeln". Ist schon komisch seit zwei Tagen haben wir Nordwind. Heute hat der Wind auf Süd gedreht und ab Morgen ist wieder Nordwind. Als ob der Wind uns ärgern wollte!? Nun gut, es sind nur 12 sm also ca. 3 Stunden motoren, das tut dem Motor gut, der Ruhe weniger, aber der Golf de Morbihan ist beeindruckend, so viel Inseln, so schöne Häuser, strudelndes Wasser, kabbelige Wellen, alles der starken Rein- und Rausströmung geschuldet, aber wir hatten ziemlich ruhige Bedingungen, d.h. wenig Wind und auch einen niedrigen Koeffizienten, d.h. die Flut ist nicht so hoch und die Ebbe nicht so niedrig. Also strömen nicht so gewaltige Wassremassen in den Golf hinein und heraus.Gegen 16:30 Uhr waren wir in Port Crouesty, den wir ja schon kennengelernt haben. Anlegerbier in der Sonne genossen, die schon seit der Abfahrt bis vor einer Stunde heiß geschienen hat. Das Boot aufgeklart und dann 12 Austern genossen, die besten bisher, haben wir in der Fischhalle in Vannes gekauft. Die Verkäuferin erklärte uns, dass diese Sorte (speciale charme) noch mal in ein besonders klares Wasser umgelegt wird. Wir haben morgen nochmal 12 davon. Und natürlich der übrig gebliebene Hummer von gestern. Hat fast noch besser geschmeckt! Apropopos Essen. Zur Teatime gegen 15:00 Uhr gab es neben natürlich Tee und "Far Breton" und "Kouin Aman", ein Tipp von Nicolas dem Sohn von Tina und Philippe unsere französischen Verwandte/Freunde und  Mitsegler bisher im Geiste. Super, super lecker, besonders der Far Breton heut rein, gewaltig, wohl mit Pflaumen und irgendwie puddingartige Füllung auf jeden Fall ein Gedicht, auch die Kouin Arman toll, besonders im "Abgang", auch gewaltig (viel Öl bzw. Fett). Toller Tipp, vielen Dank! Leben wie ... in Frankreich. Stimmt! Morgen wollen wir die ca. 26 Meilen bis zur Schleuse von Arzal fahren (wahrscheinlich motoren, wenig Wind ist vorhergesagt), schleusen um 16:00 Uhr, dann tanken und die restlichen 8 Meilen bis zum "Heimat"hafen in Folleux fahren. Und dann ist es schon fast wieder rum, eigentlich schade, aber zu Hause ist es auch sehr schön! Und mal wieder: Bilder sagen mehr als tausend Worte: Also dann!
Traumhafte Häuser am Golf!



Ein Insel ... im Golf de Morbihan...

"Fan Breton" links und "Kouin Amand" rechts, eine Empfehlung von Nicolas Boiget, herzlichen Dank, sehr lecker, werden wir noch öfter probieren!


Der Cairn/Tumulus von Gavrinis, wie die Reisführer schreiben, einer der beeindruckensten weltweit!

Genuß!


Genuß!!

Genuß!!!

Mittwoch, 6. Juni 2018

6.6.2018 Hafentag im schönen Vannes

Vannes hat zwar schon im Juni die Hochsaisonliegeplatzpreise von Juli und August, für Schlump (9,25m lang) sind das 26 € pro Nacht, aber dafür liegt man mitten fast mitten in der sehenswerten Altstadt und die Duschen und Toiletten sind sehr sauber, sehr großzügig, das Beste bisher in Frankreich! Und Vannes ist wirklich schön, schön ist zwar pauschal, aber es ist so. So viele Fachwerkhäuser, sehr viele kleine Geschäfte, die es eigentlich wegen des Internet gar nicht mehr geben dürfte, ...seidank gibt es sie noch. Lauter Spezialgeschäfte, für Messer, für Hüte, für Naschereien, für Wein, für Lautsprecher und vieles wirklich vieles mehr und man kann spazierengehen und entdeckt immer neue Ecken, die bezaubernd aussehen. Natürlich eine riesige Kathedrale und und und! Im Reiseführer wurde ein archäologisches Museum erwähnt, das in einem mehrstöckigen Haus aus dem 15. Jhd. untergebracht ist, mit zum Teil unverändert erhaltenen Räumen. Das wollten wir besichtigen, aber vorher war eine Marktbegehung angesagt, denn mittwochs und samstags ist hier Markt und wir waren überrascht wie groß der ist. Also auf dem Boot einen Tee getrunken, vorher die excellenten Dusch- und Toilettenräume der Capitanerie genutzt und dann über den Markt geschlendert, wenn man alles abläuft ist das schon ein längerer Spaziergang, lohnt sich. Natürlich konnten wir einigen Verlockungen nicht widerstehen. Oliven, Honig, Austern und noch dies und das gekauft. An zwei Ständen Galette gegesssen mit Schinken und Käse und mit einer Kartoffelpaste, lecker, lecker, lecker! Und natürlich noch einen Cafe Creme in einem typischen Cafe direkt im Markttreiben getrunken, dazu ein Schoko-Pain gegessen. Gibts was schöneres?  Gestern kamen noch ein deutsches Seglerpaar zu unserm Boot. Sie erkundigten sich über unsere Route. Die Beiden sind mit einem Katamaran unterwegs, auch wie wir im Transoceanclub und genießen die schönen Ecken der Südbretagne. Deutsche Segler haben hier Seltenheitswert. Und dann kam die Krönung, wir holten unsere zwei vorbestellten Hummern ab, je 800 Gramm. Dazu kauften wir noch kleine Muscheln (Palourdes??), die man nur kurz kochen muss und die hervorragend schmeckten. Der Hummer übrigens auch. Für die Muscheln hat Peter aus Aoili und Zitronenöl eine gute Sauce gemischt, die hat auch gut zum Hummer gepasst. Und wie so oft waren die Augen mal wieder größer als der Hunger. Einen Hummer haben wir geschafft, die Muscheln vorher und zum Nachtisch frische Erdbeeren mit Rum und Sahne!  Der andere Hummer wartet auf Morgen.  Noch ein Wort zum Museum: lohnt sich unbedingt, alleine schon wegen des mittelalterlichen Gebäudes und man kann mit der Eintrittskarte auch noch das Museum der schönen Künste besuchen, ebenfalls in einem ehrwürdigem Gebäude angesiedelt und teilweise auch interessante Gemälde. Also zusammengefasst, Vannes ist einen Besuch wert und auch einen Hafentag zusätzlich. Morgen geht es zurück durch den Golf de Morbihan, wahrscheinlich wieder bis Port Crouesty, vielleicht auch bis La Turballe oder in die Mündung der Vilaine, wir werden sehen. Und da ein Bild ja mehr sagt als tausend Worte, zum Abschluß die Bilder des heutigen Tages, beginnend mit dem Nachttreiben:


Nächtliches Treiben in Vannes, dienstags!





Im Cafe direkt am Markt! Peter freut sich!

Ein neuer Schrubber, damit Schlump sauber glänzt!




Peter versucht die Dachbalkenkonstruktion zu erklären. Es blieb beim Versuch!


Eingang zum archäologischen Museum







Ein Hummer zuviel?

Dienstag, 5. Juni 2018

5.6.2018 Von Port Crouesty nach Vannes

Port Crouesty ist ein perfekter Ausgangshafen um den Golfe de Morbihan zu erkunden. Der Golf de Morbihan bedeutet auf bretonisch kleines Meer und das ist es auch. Viele kleine und größere Inseln, ca. 60 ohne die ganz kleinen. Wie schon erzählt mit vielen Grabesstätten der Kelten, die hier wohl wegen der günstigen klimatischen Bedingungen siedelten. Für Segler/innen zu beachten sind die Strömungen. Aus dem Golf drängt sich bei Ebbe 1/3 des gesamten Wassers und umgekehrt strömt das Wasser wieder hinein. Deswegen gibt es Strömungen bis zu 8 Knoten und da versteht es sich von selbst, dass man ausnahmsweise mal mit dem mainstream geht und nicht gegenan. Wenn man die Seezeichen beachtet und auch noch einen Kartenplotter oder Tablet mit Seekarten hat, ist die Navigation zwar beim ersten Mal -wie immer beim ersten Mal- spannend, aber eigentlich ohne Probleme machbar. Wirklich empfehlenswert diese Fahrt durch den Golf bis Vannes!


Keltische Grabesstätte




Direkt in Vannes ein Liegepatz!

Eingang in die Altstadt von Vannes!
Wir haben einen guten Liegeplatz fast am Eingang zur Altstadt bekommen. Die Altstadt ist besonders sehenswert. Die Markthalle täglich bis 14:00 Uhr geöffnet. Bei einer Poissonerie haben wir für morgen einen gekochten bretonischen Hummer bestellt. Das wird wohl ein Festessen. Morgen ist Markt! Und wir wollen noch das empfohlene archäologische Museum in der Altstadt besuchen. Also Vannes lohnt einen Besuch! Allerdings ist der Liegeplatz nichts für empfindliche Ohren. Direkt in 30 m Entfernung sind drei nette Lokale, die am Abend (Dienstag!) voll mit jungen Leuten laute Musik spielen und eine gute Stimmung ausstrahlen. Mir gefällt das!