Sonntag, 3. Juni 2018

23.5.2018 Es geht los!

Wir mussten nicht früh aufstehen, denn das Hochwasser (Flut) und Niedrigwasser (Ebbe) bestimmen die Abfahr- und Ankunftszeiten. Und da die Vilaine Mündung ziemlich flach ist, kann man nur bei ausreichend Wasser rausfahren und das ist bei Hochwasser der Fall, außerdem hat man dann noch die Strömung mit der Fahrtrichtung. Also mussten wir erst um 14.00 Uhr an der Scheuse von Arza sein. Wir waren schon gut 30 Minuten vorher da. Die Vilaine ist ein aufgestauter Fluß bis zum Sperrwerk von Arzal und hat durchaus seenähnlichen Charakter.
Untiefen sind betonnt!




La Roche-Bernard, zauberhaftes Städtchen an der Vilaine


 Und dann haben wir noch eine paar interessante Begegnungen gehabt! Einmal ein Segelboot aus Japan mit japanischer Flagge, das ist mir noch nie begegnet:

Und als wir vor der Schleuse warten mussten, kam noch ein anderes Segelboot längsseits. Vater und Sohn, der Vater war 90, hatte eine D-Day T-Shirt an, also der Tag an dem die Alleierten in der Normandie gelandet sind und unter riesigen Verlusten, sprich Toten, das Ende des 2. Weltkriegs besiegelten.

Der 90 jährige hatte da mitgekämpft und erzählte uns noch von den deutschen Städten, in denen er nach dem Ende des 2. Weltkriegs stationiert war. Sehr freundliche, symphatische Menschen und der "Uralte" ( nur 20 Jahre älter als wir!) war uns gegenüber nur freundlich. Eigentlich unvorstellbar, dass er als ganz junger Mann gegen die Deutschen kämpfen musste und Jahrzehnte später Boot an Boot von seinen Erinnerungen erzählt. Times are changing. In diesem Fall mit einem guten Ende. Um 14.00 Uhr liefen wir in die Schleuse ein, mit uns noch ca. 10 andere Boote, wir waren ganz vorne am Schleusentor und alles war ganz entspannt. Das Tor öffnete sich und wir konnten auslaufen. Plötzlich gab es eine starke unerwartete Vorwärtsströmung, Die Heckleine spannte sich, war verdreht und ich konnte sie nicht lösen, Also Rückwärtsgang eingelegt, aber da hatte schon ein freundlicher Hinterunslieger die Leine gelöst. Bis auf einen leicht verbogenen Draht der Rettungsringaufhängung und einem kleinen Schreck nichts passiert. Die Mündung der Vilaine zur fahren ist ein Genuß, es wir immer weiter und an den Ufern sind kleine Fischerdörfer und dann ist man ganz plötzlich in der großen Bucht von Quiberon im Atlantik, der uns mit ganz kleinen Wellen und einem angenehmen Segelwind empfing, der uns bis nach La Turballe blies. Dort angekommen, konnten wir die Hühnerpfanne vom Vortag aufwärmen und mit Genuß essen.

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