Mittwoch, 31. Mai 2017

31.5.2017 Der Mai ist zu Ende und der erste Reiseabschnitt auch

Wir haben heute wirklich die beiden Rumpsteaks zum Frühstück mit zwei Spiegeleiern gebraten. Da könnte man sich dran gewöhnen. Mit den Bordfahrrädern sind wir dann zum Busbahnhof geradelt, im "Guggenheim" Museum haben wir noch einen Capuccino getrunken, das Museumscafe hat einen schönen Platz, mitten auf einer Brücke über dem Kanal. Um 12.30 Uhr ist Peter dann nach Leer/Deutschland gefahren, um den Mietwagen zu holen und ich mit den beiden Fahrrädern, eines verpackt auf dem Gepäckträger, wieder ca. 2 km zurück zum Hafen. Dann habe ich die nächsten vier Stunden Schlump außen geputzt, mit Hafenwasser, Schwamm und Lappen und Schlump strahlt wieder, fast wie neu. Peter kam so gegen 16.00 Uhr zurück mit einem fast neuen Opel Zafira, sehr geräumig, da wird die Rückreise Spaß machen. Und dann am Abend hat mich Peter zum Abschiedsessen bei einem Indonesisch-chinesischen Lokal eingeladen. Eine Kanton-Reistafel mit Peking Ente, Shrimps, verschiedene andere Fleischsorten und viel Gemüse, Reis und Nudeln. Lekker sagt der Holländer. Das war er jetzt, der erste Reiseabschnitt. Morgen werden wir noch die ein paar Sicherungsleinen ausbringen und dann werde ich in ca. drei Wochen wieder zurück sein. Deshalb gibt es vorerst keinen neuen Blogeintrag mehr. Liebe Grüße an alle meine Blogleser/innen und bis bald!
Rumpsteaks zum Frühstück

Im Museumscafe

Der Bus ist da!
Kommt der Bus?

Der Liegeplatz von Schlump für die nächsten drei Wochen


Dienstag, 30. Mai 2017

30.5.2017 Bereits der 2. Hafentag in Groningen

Gestern am Montag, 29.5.2017, frühstückten wir erst mal gemütlich ohne Zeit und Tidendruck. Brötchen in reichhaltiger Auswahl gabs in einem Supermarkt in der Nähe. Die Bordfahräder sind "Gold" wert, denn ohne diese wäre alles sehr mühsam und sehr zeitaufwändig zu Fuß zu erkunden. Hier in Holland muss man allerdings immer etwas Zeit einplanen, denn ganz oft gibt es Brücken, die sehr oft für die Freizeit- und Berufsschifffahrt geöffnet werden, dann ist Geduld angesagt. Nach dem Frühstück mussten wir noch auf die Suche nach einer Edelstahlwerkstatt gehen, die uns zwei Edelstahlplatten mit Bohrungen herstellen sollten, damit wir am Bugspriet (das ist ein Teil der am Bug/der Spitze des Schiffes vorausragt) eine Ankerrolle befestigen können. Peter hat eine gute Idee für eine Befestigung entworfen und tatsächlich fanden wir eine Maschinenfabrik ganz in der Nähe, die ganz überraschend innerhalb zwei Stunden Peters Schablonenentwurf in ganz besonderem Edelstahl "Hastelloy 316" herstellten. Und großes Wunder, es hat alles gepasst. Einer Ankerung in den schönen Buchten von Nordspanien, steht jetzt fast nichts mehr entgegen. Ach ja noch etwas passsierte: Wir saßen in der Plicht (was das ist, habe ich bereits erläutert, also gut dann nochmal, die "Terasse" eines Segelboots) und hörten plötzlich eine lautes Platschen. Ich meinte zu Peter, da ist was ins Wasser gefallen. Aufgestanden sah ich einige Meter entfernt ein Paar Hände, die sich am Steg festhielten. Ein Holländer war mit seinem Bootswägelchen ausgerutscht und hing jetzt am Steg. Wir halfen ihm raus und er musste noch anschließend das Wägelchen vom Grund tauchen. Peter meinte nur, dass die meisten Segler im Hafen ertrinken. Also immer Vorsicht! Inzwischen wars schon wieder mal ganz überraschend Spätnachmittag geworden und wir beschlossen die Rumpsteaks auf den nächsten Tag zu verschieben und Essen zu gehen, nach mehreren Versuchen landeten wir bei einem Döner und aßen begeistert ein Menü, bestehend aus Pommes, Döner inlusive einer Cola.
Am Dienstag, 30.5.2017 haben wir zum ersten Mal nach langer Zeit keinen Wecker gestellt und bis 9.00 Uhr geschlafen. Ganz gemütlich in der Plicht, also im Freien gefrühstückt, übrigens immer mit weichgekochten Eiern, allerdings seit drei Tagen nicht mehr die Eier meiner/unserer eigenen Hühner, die sind leider alle.
Nach einigen Bootsarbeiten, wie Diesel nachfüllen (ca. 30 Liter) fuhren wir in das sehr schöne Stadtzentrum von Groningen, wir wußten, dass immer dienstags ein großer Fischmarkt stattfindet. Tatsächlich, ein großer Markt und wieder ein buntes Treiben von vielen Menschen, ganz stark dominiert von überwiegend jungen Menschen, da merkt man die 40000 Studenten/innen. Peter fand die lang ersehnten Fischbuden (Peter fährt nämlich seit 36 Jahren einmal im Jahr mit Freunden auf einem Plattbodenschiff durch Holland und schwärmte schon die ganze Zeit von Matjes-siehe Bild- und Lekkerbek -Bratfisch-). Schmeckt tatsächlich richtig lekker. Der Fischmarkt war beeindruckend und wir kauften uns als Vorspeise für unser Abendessen Knieper - Krabbenscheren. Die hatten wir auf Helgoland in einem Lokal kennen- und schätzen gelernt. Gekocht sind die schnell, aber man muss die harten Schalen mit einer Zange oder Hammer zertrümmern und dann geduldig auspulen. Aus der Vorspeise wurde eine lekkere Hauptspeise und wir beschlossen die Rumpsteaks morgen zum Frühstück zu braten. Mal sehen. Auf dem Rückweg vom Fischmarkt besuchten wir noch ein Hansegeschäft, das Spezialitäten der historischen Hansestädte anbietet, dann fuhren wir zum Groninger Museum, fast so eine beeindruckende Fassade wie das Guggenheim Museum in Bilbao. Ganz in der Nähe vom Museum ist der Bahnhof und dort suchten wir die Haltestelle für den Bus nach Leer, eine Stadt in Deutschland, ca. 50 km entfernt. Dort holt Peter morgen einen bestellten Mietwagen ab, denn am Donnerstag, 1.6.2017 fahren wir zusammen zurück nach Deutschland, Peter nach Karlsruhe. Vorher liefert er mich in Wöllstein ab und ich werde bis Mitte Juni bleiben, denn es gibt einen runden Geburtstag zu feiern. Schlump 2 liegt hier in Groningen in einem sehr sicheren Hafen und wird mich, so hoffe ich, Ende Juni wohlbehalten zurück erwarten.
So ißt man Matjes in Holland!

Das Groninger "Guggenheim" Museum

Knieper/Krabbenscheren, knacken, auspulen und essen, lekker!

Montag, 29. Mai 2017

28.5.2015 Von Borkum über Delfzil nach Groningen


7.30 Uhr aufstehen, Duschen, Brötchen holen und ausnahmsweise vor der Abfahrt frühstücken. Durch die Tide ist der Abfahrtszeitpunkt vorgegeben. Da wir in die Emsmündung flußaufwärts nach Delfzil/ Holland fahren wollten, mussten wir auf den Flutstrom warten, damit wir die Strömung mit uns haben und das war so gegen 9.30 Uhr, also genug Zeit für ein gemütliches Frühstück. Wind war 4 - 5 Bf vorhergesagt aus Süd bis Südwest, also voraussichtlich ein Segelkurs. Pünktlich um 9.30 Uhr legten wir ab, setzten noch im großen Hafenbecken das Großsegel und fuhren mit Motor ca. eine Meile bis zum Fahrwasser. Da hatten wir die Strömung noch gegen uns und was für eine, teilweise bis 3 Knoten, da Schlump unter Motor max. ca. 6 Knoten fährt, kamen wir nur mit 3 bis 3,5 Knoten voran. Kurz vor der Fahrwassertonne ( Fischerbalje) nahm der Strom noch etwas zu (der Schlump auch immer stark seitwärts versetzt, ähnlich wie beim Autofahren mit sehr starkem Seitenwind. Beeindruckend langsam schlichen wir ins Fahrwasser , aber dann! Mit Kurs 125 Grad, ungefähr Südost, setzten wir noch die Genua (das große Vorsegel) und wir rauschten mit Südwestwind bei blauem Himmel, Sonne mit weit über 8 Knoten Richtung Delfzil. Der Geschwindkeitsrekord unter Segeln über Grund war 9,3 Knoten, durchs Wasser immerhin fast 7 Knoten. Ab und zu war es etwas böig, aber Schlump steckt das ohne besonders zu murren, einfach weg und so hatten wir den schönsten Segeltag der bisherigen Tour. Natürlich waren noch viele andere Segelboote unterwegs (Sonntag!) und auch einige große Tanker, aber alles in gutem Abstand und wir waren überrascht welch großes und schönes Segelrevier die Emsmündung ist. Wegen des starken Flutstroms, der uns ständig mit 2 bis 3 Knoten unterstützte waren wir bereits gegen 13.00 Uhr in Delfzil. Unterwegs begegneten uns zweimal Seehunde, von der Kopfgröße waren es wohl eher Kegelrobben, die deutlich größer als Seehunde sind. Aber für ein Foto hat es nicht gereicht. Eigentlich wollten wir in Delfzil bleiben, aber bei der Vorbeifahrt zur  Schleuse, die den Beginn/die Zufahrt  der "stehenden Mastroute" darstellt/ermöglicht, sahen wir, dass die Schleusentore sich gerade öffneten, also kurz um entschieden und direkt in die Schleuse rein, mit noch zwei Segelbooten. Nach zwei Schleusen des Nordostseekanals, die dritte Schleuse mit etwas mehr Hub bzw. ging das Wasser ca. 1 m nach unten, aber alles sehr gemütlich und dann waren wir drin im Emskanal. ca. 200 km Kanal quer durch die schönsten Gebiete von Holland liegen  vor uns. Die ca. 20 km bis Groningen sind die unsspektakulärsten und so war es auch. Wir hatten uns vor der Scheuse bei den anderen Segeler erkundigt, ob die Brücken auch sonntags geöffnet werden. Die meinten, das klappt. Und es hat geklappt, die ca. 4 Brücken bis Groningen öffneten sich wie von Geisterhand gesteuert immer, wenn wir kurz davor waren, das Geheimnis ist eine videogesteuerte Fernbedienung, die von irgendeiner Zentrale die Brücken für Sportboote öffnen. So waren wir gegen 16.30 Uhr schneller als erwartet an der Stadtgrenze von Groningen, genau gesagt an der Berlagebrug. Da waren allerdings 2 rote Ampellichter, das heißt, erst einmal keine Durchfahrt. Wir funkten die Zentrale an und erhielten die Auskunft, dass wir gegen 18.00 Uhr durchfahren können, aber die nächste ca. 1 km entfernte Brücke, die Oosterhavenbrug nicht mehr geöffnet wird, Sonntag! Also überlegten wir und entschlossen uns zu einem kleinen Motoryachthafen zu fahren. Wir legten erst einmal außen an, um nachzufragen, ob die Tiefe ausreicht und Platz für uns ist. Anfunken konnten wir den Hafen nicht, da die Häfen in Holland meistens über Kanal 31 erreichbar sind und aus für uns unerfindlichen Gründen die deutschen Funkgeräte den Kanal 31 gesperrt haben, die holländischen Geräte übrigens nicht. So ging Peter zum Hafenmeister und siehe da, genug Wassertiefe und auch ein Platz. Es stellte sich heraus, dass das ein ganz gemütlicher Hafen ist, 80% Motoryachten, aber keine Speed- und Protzboote, sondern schöne gemütliche Tourenyachten und alles eher familiär. So hilft einem der Zufall manchmal etwas Gutes zu entdecken, was man unter normalen Umständen gar nicht kennen gelernt hätte.
Eigentlich wollten wir uns zwei Rumpsteaks mit Brokkoli und Bratkartoffeln machen, aber nach einem langen Segeltag beschlossen wir mit den Bordfahrrädern ins Stadtzentrum zu fahren und dort fanden wir einen spanisch/mexikanisches Lokal mit gutem Essen, natürlich wieder mal viel zu viel.
Groningen ist eine schöne Stadt mit viel alter historischer Bausubstanz und  ca. 40000 Studenten/innen. Aber davon morgen mehr!
Segeln bei Sonne und gutem Wind in der Emsmündung

Peter steuert Schlump II Richtung Delfzil

Im Hafen des Motoryachtclub von Groningen

Samstag, 27. Mai 2017

27.5.2017 Hafentag in Borkum

Heute war der schönste und heißeste Tag, seit der Abreise. Sonne pur. Ich war zum ersten Mal für eine kurze Abkühlung in der Nordsee. Viel salziger als die Ostsee, frisch, aber nicht so kalt. Nachmittags sind wir nach Borkum Stadt geradelt. Auch hier wieder sehr, sehr viele Menschen, obwohl doch noch gar keine Hochsaison ist. Nach einem Eiscafe an der großen Strandpromenade sind wir mit der Bummelbahn ca. 10 km zum Hafen zurück gefahren. In einem schönen Hafenrestaurant haben wir gegessen und in der Getränkekarte wurde ein Wöllsteiner Rheingrafenstein angeboten. Unglaublich, aber wahr. Anschließend haben wir uns die Übertragung des Pokalfinales angeschaut. Peter hat zu Frankfurt, ich zu Dortmund gehalten. Dortmund hat knapp, aber verdient gewonnen oder? Morgen verlassen wir Deutschland und fahren/segeln nach Delfzil/Holland, ca. 20 Seemeilen (1 sm = 1,85 km). Dort beginnt nach einer Schleuse die sogenannte Stande Mastroute, d.h. man kann durch ganz Holland mit stehendem Mast  in Kanälen fahren, alle Brücken sind klapp- oder drehbar. Die Route geht über das Isselmeer bis Vlissingen, das ist in Seeland, dann gehts wieder in die Nordsee nach Belgien.
Strandpromenade Borkum

Strand Borkum

Wöllsteiner Wein auf Borkum!

Dortmund gewinnt 2:1!



26.5.2017 In Borkum angekommen

Wir sind am nachmittag wie geplant um 14.30 Uhr ausgelaufen, der Tidenstrom war mit uns, auch der Wind, aber erst einmal war mit gesetztem Großsegel motoren angesagt, denn wir mussten das Schluchtertief überqueren, das Schluchtertief ist zwar tief, wie der Name schon sagt, aber drumherum gibt es eine Menge von flachen Stellen, die bei Hochwasser und wenig Wind nicht so problematisch sind, aber trotzdem Aufmerksamkeit erfordern. Beim Losfahren im Hafen hatten wir strahlende Sonne und blauen Himmel, beim Schluchtertief Nebel! Allerdings noch Hochwasser und so entschieden wir uns weiterzufahren. Die Tonnen waren über den Plotter (wie ein Navi im Auto) zu erkennen und alles lief glatt. Der Nebel oder auch das Diesige blieb uns die ganze weiter Fahrt erhalten. Leider! Dank unseres AIS Gerätes ( Automatisches Identifizierungs System) empfingen wir alle Signale der Berufsschifffahrt, die diese Signal verpflichtend aussenden und empfangen müssen. Unsere Schlump sendet auch solche Signale aus, so daß wir für die Berufsschiffahrt bei schlechter Sicht trotzdem sichtbar sind. Beruhigend ist, dass bei diesem diesigem Wetter wir mit ungefähr 12km/h unterwegs sind, da hat man etwas mehr Zeit für Reaktion als das beim Autofahren der Fall ist. Trotz der schlechten Sicht gab es etwas ganz erfreuliches. wir konnten fast die ganzen 40,5 Meilen segeln. Der Wind kam aus der richtigen Richtung und fast immer kräftig genug. Eine fast neue Erfahrung machten wir, dass wir mit dem Strom segelten und so hatten wir fast immer 6 Knoten Fahrt und in der Emsmündung vor Borkum bis zu 8,5 Knoten über Grund. Normalerweise wäre Schlump ohne Strömung so um die 5 Knoten gesegelt. (1 Knoten= 1 sm entspricht 1,851 Km). Wir machten also richtig gute Strecke und waren bereits um 21.30 Uhr im Burkana Hafen auf Borkum, Deutchlands westlichster Insel. In der Emsmündung war wie in der Elbe ein unerwartet starker Strom von 3 Kn, zum Glück in unserer Richtung. Ein wenig spannend war die Einfahrt zum Hafen, starker Strom querab, so wie im Rhein, aber Ende gut alles gut.
Spannend neben der schlechten Sicht waren vier Ereignisse:
1. Eine Seehundsichtung ca. 50 m vom Boot entfernt
2. Eine Begegnung (unsichtbar) mit einer High Speed Craft (Schnellbootfähre) mit über 20 Knoten auf Kollisionskurs, die aber auf Funkanruf geantwortet hatte und so gabs kein Problem
3. Die Begegnung mit einem 110 m Cargofrachter, der aber im Abstand von ca. 500 m im Nebel deutlich passierte, alles klar zu erkennen dank AIS
4. Die Begegnung mit noch einer High Speed Craft auch über 20 Knoten, die aber nicht auf unseren Funkanruf reagiert hat und dann an Backbord (links in Fahrtrichtung) im Abstand von 500 m an uns vorbeigerauscht ist.
Um 23.00 Uhr haben wir uns nach dem Anlegerbier noch die Spaghettibolognese vom Vortag mit frischen Nudeln zubereitet und freuen uns morgen/heute auf ein spannendes Pokalendspiel.
Heute war der spannenste Tag der bisherigen Tour. Aber wie schon erwähnt, Ende gut alles gut.
Die Fähre bringt neue Touristen auf die Insel Norderney


Norderney von See aus, im Hintergrund schon die Nebelschwaden erkennbar

Die Ansteuerungstonne fürs Schluchtertief, die Sicht war schlechter als auf dem Bild sichtbar 
Endlich Sicht und die Küste von Borkum erkennbar am Horizont

Donnerstag, 25. Mai 2017

25.5.2017 2. Hafentag in Norderney

Heute ist Christi Himmelfahrt, so dachten wir, aber hier im Hafen war eher Vatertag, wie man das so kennt, auf vielen Yachten, vor allem Motoryachten begann die Sauferei ab 10.00 Uhr morgens. Aber ab ca. 17.00 Uhr war Ruhe, offenbar haben sich die "Väter" in die Kojen verkrochen um den "Rausch" auszuschlafen. Peter und ich sind nach einem gemütlichen Frühstück in der Plicht (die Bootsterasse) erst mal zum Einkaufen gefahren. Vorher habe ich noch ein wenig das Boot außen geputzt. Alles ist sauber und glänzt. Die Geschäfte haben hier fast alle an Feier- und Sonntagen geöffnet. Schön für uns. Schlecht für die Angestellten. Mitten im Zentrum, in der Nähe der Spielbank gibt es das Cafe Extrablatt wie in vielen anderen Städten, mit freiem WLAN und erstaunlich moderaten Preisen. Im Unterschied zu gestern war es rappelvoll, wie überhaupt die Innenstadt voller Menschen ist , so voll, dass man meint es gibt Freigetränke. Besonders voll ist es aber nur an bestimmten Stellen, wahrscheinlich ist für eine bestimmte Zeit eine bestimmte Location die angesagteste und dahin laufen sie dann alle und stehen rum, versprühen gute Laune. Aber von diesen Locations gibt es mehrere und man fragt sich, woher diese Menschenmassen kommen, als wäre es Rosenmontag in Mainz. Aber ein paar Ecken weiter ist wieder Ruhe. Die Stadt Norderney hat auch ruhige Ecken, eine riesig lange Strandpromenade und außerhalb beginnt die Natur. Also wer Ruhe sucht, aber auch Trubel kommt hier voll auf seine Kosten. Heute Abend gabs zum ersten Mal Spaghetti Bolognese, leider hatten wir den Parmesankäse vergessen. Und wir konnten wieder draußen essen, nicht ganz so warm, aber die Sonne schien. Um 20.30 Uhr haben wir uns das erste Relegationsspiel Wolfsburg-Braunschweig in einer Raucherkneipe (von denen gibt es erstaunlich viele auf den Inseln, vielleicht haben die eine Sondergenehmigung). Das Spiel fanden wir sehr langweilig. Übrigens ist der Hafen inzwischen praktisch voll. Vorgestern war noch die Hälfte leer. Morgen fahren wir nach Borkum. Der Wind kommt aus Norden, also halber Wind (Wind von der Seite), das wäre sehr gut, leider nur sehr schwach, also wohl wieder motoren, mal sehen. Wir können erst 2 Std. nach Hochwasser auslaufen, damit wir über das Flach "Schluchtertief" ohne Grundberührung kommen und den Tidenstrom mit uns haben. Das ist so gegen 15.00 Uhr, dann werden wir so gegen 21.00 Uhr bis 22.00 Uhr in Borkum eintreffen, da ist es aber noch gut hell, erst gegen 22.30 Uhr wird es dunkel.
Partystimmung an der Strandpromendade

Strandgymnastik für Damen

Mittwoch, 24. Mai 2017

24.5.2017 1. Hafentag in Norderney

Heute haben wir ausgeschlafen. 9.00 Uhr, danach Tee gekocht in die Duschräume. Eigentlich haben wir leere Duschen erwartet, denn Segler/innen sind in der Regel Frühaufsteher, aber so kann man sich irren. Alle Duschen belegt und das um halbzehn. Und es waren alles ältere Herren, so wie wir, komisch! Der frühe Vogel fängt den Wurm! So hieß es mal und so war es auch! Offensichtlich muss diese Regel umgeschrieben werden.
Ein gutes Frühstück, draußen in der Plicht (das ist die "Terasse" von Schlump, da wo man sitzt, wenn man segelt) haben wir bei guten Wetter mit Sonne , aber mit etwas kühlem Wind, genossen. Danach habe ich das hintere Deck von einigen eckligen Flecke befreit, Peter hat recherchiert, um einen Mietwagen oder alternativ eine Zugfahrt von Groningen in Holland zu organiseren, weil wir am 1. oder 2.6.2017 zurück in die Heimat fahren wollen. Peter, um nach 5 Wochen wieder seine Lieben zu sehen und ich um mit meiner lieben Gudrun einen runden Geburtstag zu feiern. Mitte oder Ende Juni gehts dann zurück nach Groningen/Holland um die Fahrt fort zu setzten. Morgen ist noch ein Hafentag in Norderney eingeplant, da der Wind immer noch aus Westen bläst, da wollen wir hin, aber für Freitag ist Nordwind vorausgesagt, allerdings relativ wenig, vielleicht reicht es für ein paar Stunden segeln nach Borkum.
Gutes Frühstück mit Ei (von eigenen Hühnern!) und viel Sonne

Dienstag, 23. Mai 2017

23.5.2017 Im Hafen von Norderney festgemacht

Um 7.00 Uhr aufgestanden, erst uns, dann das Boot fertig gemacht, Tee und heißes Wasser und zwei hart gekochte Eier vorbereitet, dass machen wir eigentlich immer, wenn wir mit Schlump unterwegs sind. Wir frühstücken dann während der Fahrt, das spart eine gute Stunde und wenn die Bedingungen draußen auf See nicht wackelig sind, können wir das Frühstück sogar genießen. So legten wir sogar um 8.30 Uhr ab, das Wasser war tief genug, aber wir hatten ca. die nächsten zwei Stunden noch ca. 1,5 Knoten Flutstrom gegen uns, aber wir machten trotzdem mit Motor ca. 4 Knoten über Grund. Wie sich später herausstellen sollte, war es gut, dass wir so früh los fuhren. Von Langeoog muss man zuerst durch das Seegatt Accumer Ee. Die Zufahrten zwischen den ostfriesischen Watteninseln werden Seegatten genannt und sind meistens flach mit vielen veränderlichen Sänden und Untiefen, deswegen muss man sich dort genau an die Betonnung des Fahrwassers halten und an bestimmten Stellen erst dann durchfahren, wenn genügende Wassertiefe durch die Flut erreicht ist. Eigentlich war bis mittags Südwind vorher gesagt und dann Westwind, aber der Wind kam gleich aus Westen, so konnten wir ca. 1 Stunde durch die Accumer Ee Richtung Norden segeln. Danach war leider wieder motoren angesagt. Zum Glück waren es bis Norderney nur noch ca. 3 Stunden. Wenn man Norderney von Osten aus ansteuert fährt man durch das Dovetief, dort gibt es wieder die oben erwähnten Untiefen, deshalb ist das Fahrwasser betonnt und wir konzentrierten uns darauf immer rechtzeitig die nächsten Fahrwassertonnen zu sehen und sicher zu sein, durch Karten und Plotterabgleich (Navigationsgerät ähnlich dem Autonavi). Wir waren gerade durch das Dovetief durch und hatten die Strandpromenade von Norderney querab, da nahm der Wind sehr schnell zu und wir hatten innerhalb weniger Minuten Windböen bis 25 Knoten (ca. (6 Bf). Dieser Wind war zwar vorausgesagt, aber erst für den Spätnachmittag. So gesehen waren wir froh, dass wir nur noch 2 Seemeilen zum Hafen hatten, denn der Wind stand gegen den Strom und dann baut sich ganz schnell eine unangenehme kabbelige steile kurze Welle auf. Der Hafen von Norderney liegt sehr gut geschützt und wir fanden schnell einen freien Liegeplatz. Das Anlegemanöver war nicht eines der besten, aber im weitesten Sinne gelungen. Mit den Bordfahrrädern fuhren wir in die Stadt. Im Unterschied zu Langeoog finden sich in Norderney sehr viele Schickimickis. Herausgeputze Männergockel, insbesondere die 50 ziger und sechziger und die Frauen stehen dem in nichts nach. Bei sehr vielen Menschen hat man den Eindruck, der Sinn des Lebens besteht im Sehen und gesehen werden. Wie dem auch sei, es ist auf jeden Fall auch beeindruckend und man könnte meinen, es ist schon Hochsaison, denn viel voller als es ist, ist schwer vorstellbar. Voraussichtlich werden wir 2 Tage hier bleiben, nicht weil es so schön ist, sondern der Wind dreht evtl. auf Ost, dann könnten wir wir endlich mal wieder ein längeres Stück segeln, das nächste Ziel ist Borkum. Ich verabschiede mich jetzt und freue mich auf ein Schlafen ohne Wecker am Morgen.
Norderney querab

Peter, sehr konzentriert, bei der Durchfahrt des Dovetiefs

Auf dem Weg ins Stadtzentrum von Norderney

Cafe Extrablatt mit kostenlosem WLAN

21.05.2017 Besuch aus Oldenburg, morgen nach Norderney

Heute ist schon der 22.5.2017. Gestern, am Sonntag, hatten wir Besuch aus Oldenburg. Einer meiner ältesten Freunde, Rolly, kam zu Besuch. Er lebt inzwischen in Oldenburg, aber arbeitet die Woche über in Frankfurt am Main. Mit Rolly habe ich Sport studiert und viele Urlaube verbracht, gemeinsam gewohnt und sehr viele gemeinsame Windsurf- und Segeltouren unternommen mit einer ca. 5m langen Wanderjolle mit Trapez, auf dem Rhein, Lac de Madine und in der Ostsee. Rolly hat neben anderen netten Überraschungen, zum Frühstück Champagner mitgebracht und so hatten wir bei strahlender Sonne richtig gute gemeinsame Stunden und es war wieder so wie früher, natürlich sind wir sehr viel älter geworden, aber der Quell der Jugend hat uns mal wieder erreicht. Schön wars und besonders schön wars, dass es geklappt hat, denn verabredet war das schon so ca. vor einem Jahr.

Heute war wieder ein Sonnentag, 13 Stunden Sonne! Bevor wir die Insel mit unseren Bordfahrrädern erkundeten, war erst einmal etwas Arbeit zu erledigen, die Sprayhoodpersenning (so etwas wie die Eingangstür zum Boot) musste genäht werden und auch die Hülle für eines der Bordfahrräder war näh- bzw. klebebedürftig. Um ca. 13.00 Uhr war das erledigt und wir radelten ostwärts. Langeoog hat im Westen eine quirlige kleine Stadt(chen) und die restlichen 12 km der 14 km langen Insel sind Natur pur, fast ein wenig wie Hiddensee. Da die Fähre  vom Festland (Bensersiel) die Insel tidenunabhängig erreichen kann, ist Langeoog sicher ein lohnendes Urlaubsziel. Unsere Radtour ging bis an die Nordostspitze. Dort kann man eine Seehundbank mit sehr vielen Kegelrobben beobachten, allerdings mehrere hundert Meter entfernt. Die Wattlandschaft beeindruckt durch die große, fast unendliche Weite.
Nachdem wir mit dem Hafenmeister von Norderney telefoniert hatten und er uns informierte, dass die Zufahrt (Dovetief) auch bei Niedrigwasser noch 2,50m hat und ebenfalls unsere Bootsnachbarn am Steg uns beruhigten, dass wir schon 2 Std. vor Hochwasser auslaufen können, planen wir morgen so gegen 9.00 Uhr (1,5 Std. vor Hochwasser) auszulaufen und so gegen 14.00 Uhr in Norderney einzulaufen ( ca. 2 Std. vor Niedrigwasser).
Eine kleine Geschichte zum Schluß: Vorhin lief eine Segelyacht ein und machte am übernächsten Platz neben Schlump 2 fest. Ich meinte zu Peter, dass ist eine Scalar 36, einer sehr edle Segelyacht, die in Flensburg jahrelang direkt gegenüber Schlump 2 lag. Und kaum zu glauben, es ist diese Yacht, die ein Schwede ein Jahr, nachdem ich Schlump gekauft habe, in Flensburg gekauft hat. Ist es Zufall? Kaum zu glauben, aber es ist wohl Zufall? Oder?
Dann freue ich mich jetzt auf Norderney und werde dann wieder berichten. Bis dann!
Links Peter, rechts Rolly

Links Rolly, rechts Walter

Prosit

Achtung, der Hafen ist fast ohne Wasser!

14 km Strand ostwärts

Sonntag, 21. Mai 2017

21.5.2017 In Langeoog festgemacht, aber ein Tag später als geplant

Jetzt ist es schon der 21.5.2017 kurz nach 24.00 Uhr. Wir haben gegen 20.30 Uhr bei Hochwasser in Langeoog festgemacht und ausreichend Wasser unterm Kiel gehabt, der Hafen hat 1,50 m Wassertiefe und  Schlump so 1,75 - 1,80 m . Bei Niedrigwasser liegen wir dann etwas im Schlick/Schmodder. Eigentlich wollten wir schon gestern hier sein, aber beim Aufstehn um 7.30 Uhr hat uns der Nebel völlig eingehüllt . Sichtweite ca. 50 m. Um 11. Uhr immer noch dicke Suppe. Peter ging zum Hafenmeister und kam mit der Nachricht zurück, dass das Hafenbüro meinte, unter diesen Umständen nicth auszulaufen. Dieser Meinung haben wir uns sofort angeschlossen. Auf dem Meer bei Nebel, was kanns schöneres geben? So ziemlich alles! Also hatten wir einen unerwarteten Hafentag und plötzlich Zeit für ungeplantes. Wir fuhren mit einer kleinen Fähre auf die Düne Helgoland, da ists ruhig, relativ wenig Touristen und Natur pur, viele Sandstrände, anders als auf der Hauptinsel. Das ganz Besondere ist, dass es dort mehrere Kolonien von einigen hundert Kegelrobben gibt, die man aus ziemlicher Nähe sehr gut betrachten kann. Die Kegelrobben waren vor ca. 50 Jahren fast ausgestorben und sind die größten Raubtiere Deutschlands.
Abends haben wir dann auf Anregung von Doris und Siggi die Helgoländer Hummer probiert und den Knieper, eine große Krabbe. Sehr gut geschmeckt, der Magen voll, die . Kasse leer.
Am nächsten Morgen sah es dann besser aus, Sonne pur und guter Wind. Wir konnten erst um 11.30 Uhr auslaufen, da unser Ziel -Langeoog- eine tidenabhängiger Hafen ist, das heißt, wir müssen bei Hochwasser (Flut) einlaufen, da sonst das Wasser zu niedrig ist und wir auf Grund festsitzen, das ist nicht so angenehm. Geplant war, dass wir bei der Ansteuerungstonne um 18.45 Uhr sind und genau so war es. Die Einfahrt zum Hafen war sehr spannend, da die Fahrwassertonnen durch die ständige Veränderung der Sände immer neu gesetzt werden und sogar die aktuellen Seekarten deshalb nicht stimmen. Es hat geklappt, allerdings waren im Hafen sogenannte Pricken fürs Fahrwasser gesetzt.
Das sind dünne Aststangen mit einem Reisigbesen, auf der einen Seite zeigt der Besen nach oben, auf der anderen nach unten. Vor ca. 15 Jahren wusste ich noch , welche Seite wo ist. Allerdings bei der Einfahrt nicht mehr. Also hielten wir uns knapp am Tonnenstrich und wir fanden einen guten geschützten Liegeplatz.
Merksatz für die Ewigkeit: Spitzensteuersatz - Pricken mit der Spitze nach oben - Steuerbord-

Morgen kommt Rolly (Roland Baecker) zu Besuch. Rolly wohnt in Oldenburg, Wir haben gemeinsam Sport studiert, zusammen gewohnt, Er hat mir das Windsurfen in den 1970 zigern beigebracht, da waren wir auch mal auf Norderney, sind zusammen mit einer Wanderjolle "Astron" in der Ostsee und auf dem Rhein gesegelt. Freue mich, ihn wieder zu sehn und dass er Schlump 2 kennenlernt.

Kurze Nachricht beim Schreiben  des Blog: Aktuell legt sich das Boot etwas schief. Bin mal rausgegangen und siehe da um 01.40 ist Ebbe, Schlump liegt im Hafenschmodder, kein Wasser nur Schlick, Schmodder und ähnliches und leichte Schräglage, habe die Festmacher (Seile, die das Boot am Steg fixieren) etwas gelockert, damit keine zu große Spannung auf den Leinen liegt. Eine ganz neue Erfahrung. Werde mal morgen den Hafenmeister fragen, ob ein anderer Liegeplatz vielleicht geeigneter ist. So werde ich gleich ins Bett gehen und mich freuen, wenn das Wasser wieder steigt.
Nebel in Helgoland

Selbstgemachte Fischbrötchen, preiswerter und besser als im Laden

Peter und die Kegelrobben

Kegelrobben, kaum zu glauben, dass die beißen können, sie können und wie!

Donnerstag, 18. Mai 2017

17.5. 2017 Helgoland, die einzige deutsche Hochseeinsel erreicht!

Der Hafentag in Cuxhaven war erholend. Ein Yachthafen direkt am Elbefahrwasser. Da fahren unglaublich große Containerfrachtschiffe vorbei, und da fahren wir auch, also ist Vorsicht angesagt. Das Containerschiff auf dem Bild vom Hafen ist ca. 350 m lang und 50 m breit. RIESIG! Da das Wetter nicht so gut war und wir Brötchen holen wollten, beschlossen wir ein Cafe zum Frühstücken zu suchen, mit den Bordfahrrädern. Gesagt getan, wir fanden ein sehr schönes Cafe im Lotsenviertel mit reicher Auswahl und moderaten Preisen. Ein schönes Städtchen ist Cuxhaven, zumindest was wir in dem kurzen Aufenthalt gesehen haben. Und dann wurde es wieder Mal spannend. Der erste Törn (Segelreise) in der Nordsee stand an. Nach Rücksprache mit der Hafenmeisterin, starteten wir erst um 7.30 Uhr, zwei Stunden nach Hochwaser, da hier in der Elbe die Flut noch ca. 2 Stunden nach Hochwasser nachläuft, obwohl eigentlich der Ebbstrom bereits einsetzten sollte. Eine regionale Besonderheit, die "man" halt lernen muss. Aber wenn man fragt, bekommt man auch Antworten, insbesondere vor Ort. So haben wir und angewöhnt, Segler/innen und Hafenmeister/innen anzusprechen, um notwendige Tipps zu erhalten. Um 7.30 Uhr legten wir am 17.5.17 in Cuxhaven ab und tatsächlich, der Elbestrom kippte um diese Uhrzeit und floss nun Richtung Helgoland, so dass wir nicht -wie eigentlich-mit ca. 5 Knoten (1,851 km/Std) fuhren, sondern so ca. mit 8 Knoten dahin "raßten". Leider wieder mit Motor, weil wenig Wind, aber lieber bei der ersten und nicht nur bei der ersten Nordseefahrt zu wenig als zu viel Wind. Wir fuhren am Rande des Fahrwassers (rote Betonnung) bis zur Tonne "Z" und von da konnten wir einen Kurs von 300 Grad steuern, abseits vom viel befahrenen Elbefahrwasser. Ab und zu tauchten einige Köpfe im Wasser auf, wahrscheinlich Robben/Seehunde oder etwa Meerjungfrauen. Ich denke - Robben/Seehunde. Der eigentliche vom Wetterbericht versprochene Südwind mit 4 Windstärken war ein Südwind mit 1 Windstärke, also zu wenig um zu segeln. So näherten wir uns Helgoland unter Motor, aber immerhin konnten wir auch zwei Stunden mit 3 Knoten segeln. Helgoland empfing uns mit Sonne und einem freien Liegeplatz beim Wassersportclub Helgoland. Richtig "heiß" war es, zum ersten mal in kurze Hosen. Heute machten wir wieder einen Hafentag mit Ausschlafen, so wars geplant, allerdings mussten wir um 5.30 Uhr aufstehen, denn der Wind blies mit Windstärke 7 und wir mussten die Festmacherleinen nachspannen.
Ob Helgoland eine Reise wert ist? Man kann sicherlich einige ruhige Ecken entdecken, aber tagsüber sind durch die vielen Kurzbesucher sehr, sehr viele Menschen versammelt und fast jedes zweite Haus bietet irgendwelche Waren an ( vor allem Spirituosen, Tabak etc.) weil die Insel Mehrwertsteuer befreit ist. Das die neue Kamera von Peter beinahe im Hafen versenkt wurde, erwähne ich nur am Rande. Ich sollte die Kamera zwei Meter hoch auf die Kaimauer ihm zuwerfen, er fing sie nicht, sie fiel runter und ich habe sie kurz vorm Wasser auffangen können. Peter meint, ich hätte zu kurz geworfen. Aber da sind die Handballer halt sehr eigen.Mehrere hundert Euro hätten wir beinahe versenkt. Bleibt noch zu erwähnen, dass wir uns Fischbrötchen selbst zubereitet haben, weil die Helgoländer sehr hochpreisige Touristenaufschläge nehmen. Morgen werden wir nach Rücksprache mit Hafenmeister nach Langeoog fahren/segeln. Der Wetterbericht ist ok, nicht zu viel Wind, vielleicht sogar eingermaßen passend. Wir müssen halt spätestens um 17.00 Uhr vor Langeoog sein, damit das Wasser tief genug ist, um in den Hafen zu kommen, ohne auf Grund zu laufen. Ich werde berichten, wie es uns ergangen ist. Und jetzt wird geschlafen. Gute Nacht !
Riesiges Containerschiff im Hintergrund, Schlump 2 rechts im Bild

Kanns schöner sein?

Im Hafen von Helgoland

Helgoland
Tolles Frühstück in Cuxhaven/Lotsenviertel

Dienstag, 16. Mai 2017

15.5.2017 Schlump 2 schnuppert zum ersten Mal Nordseeluft

Wetter: Viel Sonne, wenig Wind
Wieder mal viel zu früh (was meine persönlichen Vorlieben betrifft, nämlich ausschlafen, lange!) sind wir in Rendsburg aufgestanden. Einkaufen, Diesel/Reservekanister 50 Ltr.- und Wassertank auffüllen, Frühstücken unterwegs beim Motoren oder Segeln.Das bringt viel Zeitgewinn. Um 10.00 Uhr legten wir in Rendsburg ab. Wir .wollten so gegen 17.00 Uhr in Brunsbüttel sein, um dann vor Ort zu entscheiden, ob wir noch mit Ebbstrom die 16 sm zügig hinter uns bringen könnten. Hochwasserzeit in Brunsbüttel war 17.45 Uhr.
Unterwegs im NOK begegneten wir sehr sehr vielen riesigen Frachtern, aber mit der entsprechenden Aufmerksamkeit ist das gut zu bewältigen. Um 17.00 Uhr waren wir tatsächlich in Brunsbüttel, legten dort im Sportboothafen an und erkundigten uns nach dem Schleusungsprocedere.  Wir konnten relativ zügig in eine der vier Schleusenkammern einlaufen, festmachen, um dann zu warten bis das "Tor zur Nordsee" geöffnet wurde. Etwas verunsichert hat uns eine Anzeigetafel, die ca. 2,4 kn Strom in die falsche Richtung anzeigte. Die Schleusentore schlossen bzw. öffenten sich und wir waren in der Elbe.
Wie vorher geprüft, war tatsächlich Hochwasser und der Strom kippte zu unseren Gunsten und wir hatten eine rasante Fahrt bis Cuxhaven. Schlump fährt normalerweise max. 6 Knoten unter Motor, unter Segeln ca. max. 7 Kn, aber wir hatten in der Spitze 10 kn !!. Toll, was so eine Tidenströmung in der richtigen Richtung ausmacht. Das Herzklopfen ließ bald nach, denn die enorm breite Elbe bot viel Platz und die Berufsschifffahrt hatten wir im großen Abstand. Wir "rasten" die 16 sm bis Cuxhaven in ca. 2 Stunden . Unterwegs konnten wir auf den Sandbänken zum ersten Mal Robben sehen, die es sich dort scheinbar gemütlich machten. Spannend war noch ein wenig die Einfahrt in den Cuxhavener Yachthafen, denn es stand quer zur Hafeneinfahrt ein Strom von ca. 3sm. Aber Ende gut , alles gut. Morgen ist ein Hafentag eingeplant, leider wahrscheinlich Regen. Am Mittwoch ist Helgoland angesagt, bei hoffentlich passendem Südwind. Und jetzt freue ich mich nach 53 sm auf ein gemütliches Bett und schlafen "ohne Ende".
Begegnungen im NOK


In der Schleuse Brunsbüttel

Die Elbe, sieht aus wie ein Meer, aber ist es nicht.

Sonntag, 14. Mai 2017

14.5.2017 Spontan umgeplant, bereits im Nordostseekanal

So macht der Sonntag seinem Namen Ehre, viele Sonnenstunden hatten wir heute von Schleimünde zur Kieler Förde und ! guten Wind. Allerdings ist hier oben bei gutem Wetter am Wochenende der "Teufel" los. Hunderte Segelboote aller Varianten, von Bigschiffen bis zu 14. Footern und andern Schnellbooten, dazu Kreuzfahrtschiffe und Fähren in der Kieler Förde. Absolute Aufmerksamkeit war angebracht. Aber bis auf einige Schrecksekunden ging alles glatt. Wind so um 3-4 Bf, aber in den Böen auch bis 20 Knoten, also 5Bf. Wir waren schon um ca. 14.30 Uhr vor unserem Ziel, einer Marina in der Nähe der Schleuse des Nordostseekanals (NOK). Wir wollten uns die Schleusen schon mal ansehen und siehe da, die Schleusen öffneten gerade und so änderten wir unseren Plan in Kiel zu bleiben und fuhren in die Schleuse Kiel-Holtenau ein. SPANNEND! Alle Fender (Bootsschutz) wurden ganz tief, schwimmend ausgebracht, da in der Schleuse die Sportboote an Schwimmstegen liegen. So hatten wir Schlump 2 gut geschützt festgemacht und lagen neben zwei ca. 150 m langen riesigen Containerschiffen in der Schleuse, aber es klingt dann doch spannender als es war, wenig Strom in der Schleuse und kaum ein Höhenunterschied. Jetzt liegen wir gut vertaut in einer Marina (Hafen) in Rendsburg, haben gut gekocht (noch vom Vortag) und planen den morgigen Tag, da gehts wahrscheinlich  zum ersten Mal auf die Elbe/Nordsee. Aber das absolute Highlight des Tages war der ca. 45  Minuten Besuch von zwei Schweinswalen, delphinähnliche Fische. Toll, toll, toll.




Samstag, 13. Mai 2017

13.5.2017 Abschied in/von Flensburg

Heute morgen gegen 8.30 Uhr sind wir vom Hafen Fahrensodde/Flensburg ausgelaufen. Siggi stand mit seinem Wagen am Ufer und bereitete mit Licht- und Autohupe ein ganz spezielles Abschiedskonzert. Etwas wehmütig wars mir schon zu Mute, denn in unserem Alter kann man nicht mehr so selbstverständlich davon ausgehen, dass man sich immer wiedersieht. Wir werden sehen. Die zwei Tage in Flensburg waren richtig gut, wir haben Flensburg erkundet, eine sehr schöne Stadt direkt an der Förde und den vielen Häfen gelegen. Mit Doris und Siggi haben wir auch viel Zeit verbracht und zum Willkommens- und Abschiedsessen haben uns die Beiden eingeladen. Herzlichen Dank nochmal!
Leider kam der Wind mal wieder aus der falschen Richtung, in diesem Falle aus Ost und dort wollten wir hin. Also motoren. Aber es waren heute "nur" 4 Stunden, den Rest konnten wir bei Windstärke 3 gemütlich bis Schleimünde segeln.
Und dann gabs noch eine Überraschung. Schweinswale! Peter bemerkte ganz nah beim Boot die Rückenflosse. Schweinswale sind allerdings nicht so spielfreudig wie die Delphine, aber kommen auch zum Luftholen zur Wasseroberfläche, aber springen nicht. Wir interpretieren dies als gutes Zeichen. Aktuell liegen wir in Schleimünde, Der Hafen ist komplett voll Wochenende. Vor einigen Tagen mitten in der Woche lagen wir hier mit 4 Booten. Jetzt wissen wir auch, warum die Heckpfähle soweit auseinanderstehen. Man belegt ausnahmsweise nur an einem Heckpfahl, denn zwischen den Heckpfählen liegen jeweils zwei Boote.
Heute war tagsüber relativ viel Sonne, am Abend kam ein Gewitter, da waren wir zum Glück bereits im Hafen.
Heute Abend gab es Rinder-Hüftsteak mit Bratkartoffeln, Brokkoli und einer Zwiebel-Knoblauch-Chili-Sauce. Richtig lecker.
Morgen gehts ca. 20 sm (ca. 4-5 Std) nach Kiel und dann in den Nordostseekanal.
Ach ja, vielen Dank für die ersten aufmunternden Kommentare.
Beim Abschiedsessen, links Doris, rechts Siggi