Dienstag, 23. Mai 2017

23.5.2017 Im Hafen von Norderney festgemacht

Um 7.00 Uhr aufgestanden, erst uns, dann das Boot fertig gemacht, Tee und heißes Wasser und zwei hart gekochte Eier vorbereitet, dass machen wir eigentlich immer, wenn wir mit Schlump unterwegs sind. Wir frühstücken dann während der Fahrt, das spart eine gute Stunde und wenn die Bedingungen draußen auf See nicht wackelig sind, können wir das Frühstück sogar genießen. So legten wir sogar um 8.30 Uhr ab, das Wasser war tief genug, aber wir hatten ca. die nächsten zwei Stunden noch ca. 1,5 Knoten Flutstrom gegen uns, aber wir machten trotzdem mit Motor ca. 4 Knoten über Grund. Wie sich später herausstellen sollte, war es gut, dass wir so früh los fuhren. Von Langeoog muss man zuerst durch das Seegatt Accumer Ee. Die Zufahrten zwischen den ostfriesischen Watteninseln werden Seegatten genannt und sind meistens flach mit vielen veränderlichen Sänden und Untiefen, deswegen muss man sich dort genau an die Betonnung des Fahrwassers halten und an bestimmten Stellen erst dann durchfahren, wenn genügende Wassertiefe durch die Flut erreicht ist. Eigentlich war bis mittags Südwind vorher gesagt und dann Westwind, aber der Wind kam gleich aus Westen, so konnten wir ca. 1 Stunde durch die Accumer Ee Richtung Norden segeln. Danach war leider wieder motoren angesagt. Zum Glück waren es bis Norderney nur noch ca. 3 Stunden. Wenn man Norderney von Osten aus ansteuert fährt man durch das Dovetief, dort gibt es wieder die oben erwähnten Untiefen, deshalb ist das Fahrwasser betonnt und wir konzentrierten uns darauf immer rechtzeitig die nächsten Fahrwassertonnen zu sehen und sicher zu sein, durch Karten und Plotterabgleich (Navigationsgerät ähnlich dem Autonavi). Wir waren gerade durch das Dovetief durch und hatten die Strandpromenade von Norderney querab, da nahm der Wind sehr schnell zu und wir hatten innerhalb weniger Minuten Windböen bis 25 Knoten (ca. (6 Bf). Dieser Wind war zwar vorausgesagt, aber erst für den Spätnachmittag. So gesehen waren wir froh, dass wir nur noch 2 Seemeilen zum Hafen hatten, denn der Wind stand gegen den Strom und dann baut sich ganz schnell eine unangenehme kabbelige steile kurze Welle auf. Der Hafen von Norderney liegt sehr gut geschützt und wir fanden schnell einen freien Liegeplatz. Das Anlegemanöver war nicht eines der besten, aber im weitesten Sinne gelungen. Mit den Bordfahrrädern fuhren wir in die Stadt. Im Unterschied zu Langeoog finden sich in Norderney sehr viele Schickimickis. Herausgeputze Männergockel, insbesondere die 50 ziger und sechziger und die Frauen stehen dem in nichts nach. Bei sehr vielen Menschen hat man den Eindruck, der Sinn des Lebens besteht im Sehen und gesehen werden. Wie dem auch sei, es ist auf jeden Fall auch beeindruckend und man könnte meinen, es ist schon Hochsaison, denn viel voller als es ist, ist schwer vorstellbar. Voraussichtlich werden wir 2 Tage hier bleiben, nicht weil es so schön ist, sondern der Wind dreht evtl. auf Ost, dann könnten wir wir endlich mal wieder ein längeres Stück segeln, das nächste Ziel ist Borkum. Ich verabschiede mich jetzt und freue mich auf ein Schlafen ohne Wecker am Morgen.
Norderney querab

Peter, sehr konzentriert, bei der Durchfahrt des Dovetiefs

Auf dem Weg ins Stadtzentrum von Norderney

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