Dienstag, 26. September 2017

23.9.2017 Von Foleux/River Vilaine nach Wöllstein

Um 7.30 Uhr klingelte der Wecker. Noch etwas Nebel, aber wieder viel Sonne, die den Nebel schnell vertrieb. Gut frühstücken, zwar ohne Baguette, aber mit der Brotreserve, die immer an Bord ist, dann packen, die gekauften Planen spannen und gegen 12.30 Uhr waren wir fertig und starteten Richtung Heimat.



Die Rückfahrt war ohne Probleme. Es gab nur um Paris herum etwas mehr Verkehr, ansonsten konnte der Tempomat ständig eingeschaltet 130 km/h fahren. Um 21.30 Uhr waren wir in Wöllstein. Peter wollte wegen der relativ frühen Uhrzeit noch nach Karlsruhe weiter fahren. Lieber Peter, herzlichen Dank für Dein tolles Angebot mich in Frankreich abzuholen und nach Wöllstein zu fahren. Das ist einmalig! Insbesondere weil es real umgesetzt wurde.

Und am 24.9.2017 war ich wieder ausgeschlafen in Wöllstein angekommen und begleitete mein liebe Frau und Freunde auf der alljährlich stattfindenden Bänkelsches Route, eine ca. 10 km lange Wanderung durch die angrenzenden Weinberge, an der so alle 2 km ein Weingut Essen und Trinken anbietet.

Bänkelschesroutewanderung mit Großeseln

So ist dann die Große Fahrt früher zu Ende gegangen als geplant. Das Boot wird in der Südbretagne überwintern, die nächste Saison werde ich die Südbretagne erkunden und vielleicht wird Schlump noch einen Winter in der Südbretagne bleiben. Ich werde sehen.
Übermorgen, am 28.9.2017 werde ich doch noch mein ursprünglich geplantes Ziel - Lanzarote - erreichen, allerdings nicht mit dem Boot, sondern mit dem Flieger. Wir (unsere Urlaubsgruppe, die schon seit ca. 10 Jahren alljährlich in Urlaub fährt) treffen uns -wie schon lange verabredet, am 30.09.2017 auf Lanzarote in Playa Blanca.

22.9.2017 Von der Schleuse Arzal nach Foleux

Um 6.30 Uhr klingelte der Wecker, ein kurzes Rumdrehen inklusive der Weigerung Aufzustehen, aber dann doch das Ende der Nacht und raus aus den Federn, dann die Überraschung, alles naß draußen und dichter Nebel.


Also erst mal Tee gekocht und Abwarten. Die Schleuse öffnete erst um 8.15 Uhr und sehr viele Boote wollten  zur ersten Schleusung in die Schleusenkammer.



Die Schleuse war gut gefüllt und man musste konzentriert sein Boot an den senkrechten Ketten an den Schleusenwänden stabilisieren, denn ab und an kam ein kräftiger Gegenstrom. Nachdem die Klappbrücke geöffnet wurde, mussten sich alle Boote noch einmal einige Meter vorwärts verholen, aber dann öffnete sich das obere Schleusentor und alle Boote konnten langsam in den aufgestauten River Vilaine einfahren. Allerdings immer noch starker Nebel , Sicht weniger als 50 Meter. Da macht es keinen Sinn weiter zu fahren, also tasteten wir uns in die nahe gelegene Marina, machten dort fest und erkundigten uns erst Mal nach einer Boulangerie um ein frisches Baguette für unser Nebelfrühstück zu bekommen. Die Boulangerie war ganz nahe und so frühstückten wir ganz gemütlich mit jeweils 2 weichgekochten Eiern und einerneu renoviert frischen Wildschweinsalami. Während des Frühstücks verzog sich langsam der Nebel. Ich hatte schon unsere Liegeplatzfirma in Foleux angerufen, dass ich nicht um 11.00 Uhr , sondern so gegen 13.00 Uhr ankommen werde. Kein Problem wurde mir mitgeteilt. Im Hafenbüro erkundigten wir uns nach einem Taxi, damit Peter sein Auto aus Pornichet holen konnte.




Taxi geklärt, Kosten 60 €, und Peter wurde um 11.30 Uhr abgeholt. Vorher half er mir noch beim Ablegen und ich fuhr den Fluß ca. 8sm hinauf, zum Winterliegeplatz von Schlump II.

Die Flußfahrt ist lohnend, besonders bei strahlender Sonne und blauem Himmel. Tolle Uferlandschaften, herrliche Aussichten und ab und an tolle neu renovierte alte Bauernhäuser und herrschaftliche Anwesen.



  

Gegen 12.30 Uhr war ich am vereinbarten Liegeplatz für die Kranung. Die Kranung des Bootes an Land erfolgt hier nicht mit einem Kran , sondern mit einem großen Slipwagen, in den das Boot langsam hineinfährt und der von einem Traktor an Land gezogen wird. Der Slipwagen wird hydraulisch gesteuert und kann das Boot heben und senken und dann auf Stützen an  Land fixieren.



Übrigens liegt Phithom 3, die Segelyacht von Tina und Philippe, die uns diesen Liegeplatz vermittelt haben keine 100 m entfernt. Ein gutes Gefühl! 

Phithom 3


Um 14.00 Uhr war Schlump aus dem Wasser und wir konnten beginnen, das Boot winterfest zu machen, d.h. Segel abmachen, Planen vorbereiten, Leinen klarieren und viele andere kleine Dinge die Zeit erfordern. Aber es wurde deutlicher , dass wir wohl einen Tag früher als geplant die Rückreise antreten werden.  

21.9.2017 Von La Turballe zur Schleuse von Arzal

Die Mündung des River Vilaine ist ziemlich flach, so an die 0,30 m Kartentiefe oder LAT (Lowest Astronomical Tide), übersetzt bedeutet dies, bei einer besonders ausgeprägten Springzeit ist hier bei Ebbe nur 30cm Wasser über Grund. Deshalb sollte man in den River Vilaine eher zur Hochwasserzeit einfahren oder etwas früher, damit man die Strömung mit einem ist. So planten wir unsere Abfahrzeit gegen 14.00 Uhr in La Turballe um so 1 bis 2 Stunden vor Hochwasser im Mündungsgebiet der Vilaine zu sein. Hat alles geklappt wie geplant nur kam leider ab dem Spätnachmittag Regen auf. Schade! Aber lieber Regen während des Segelns, da hat man sowieso regendichte Kleidung an, als im Hafen. Auch heute konnten wir gut mit 5 kn segeln. Auch den Fluß hinauf. Erst später schlief der Wind ein und wir motorten noch eine gute halbe Stunde. Vor der Schleuse war der Wartesteg mit Landanschluss proppevoll. Es gab noch einen Wartesteg ohne Landanschluss, da lagen nur 3 Segelboote, also sehr viel Platz. Und da am anderen Wartesteg auch kein Stromanschluss war, beschlossen wir, uns am Wartesteg ohne Landanschluss festzumachen. Allerdings war dieser Steg von Möwenkacke überseht und wir schrubbten uns erst mal eine kleine Fläche sauber. hat auch was ohne Strom festzumachen. Kochen ist kein Problem, da wir Gas an Bord haben, Licht auch nicht, denn es gibt zwei Petroleumlampen, das Licht ist viel gemütlicher als das elektrische und Wärme kommt über die Dieselheizung, also alles perfekt, zumal der Regen aufhörte und sogar noch die Abendsonne rauskam.






Wir hatten für das Abendessen vorgesorgt, es gab frische Austern und eine leckere Fischsuppe mit Rouille und Croutons. Das Petroleumlicht strahlt eine richtig gemütliche Stimmung aus. Wir gingen nicht zu spät ins Bett, denn die Schleuse öffnete um 8.00 Uhr. 

Mittwoch, 20. September 2017

20.9.2017 Von Pornic nach La Turballe

Die Wettervorhersage war genau zutreffend. Wind aus SW. Um 9.30 Uhr legten wir in Pornic ab. Gegen 10.30 Uhr frischte der Wind auf und wir segelten zwischen 4-5 Knoten die ca. 27 sm bis La Turballe. Fast immer Sonne, ein herrlicher Segeltag. Gegen 16.00 Uhr machten wir in La Turballe fest. Im Moment haben wir Springzeit, d.h. das Niedrigwasser ist besonders flach und das Hochwasser besonders hoch. Hier im Hafen können wir gerade noch so mit 1,80 m Tiefgang liegen, habe gerade mal gelotet, so ca. 1,80 m obwohl die Tidenkalener 2,10 m angeben, aber es ist weichr Schmodder, das macht also nichts.
Morgen geht es am Nachmittag, so gegen 13.30 Uhr zur Mündung des River Vilaine und dann zur Schleuse von Arzal, die am Freitag Früh um 8.00 Uhr öffnet. Wir legen uns an einen Wartesteg und werden dort übernachten.
Übrigens La Turballe ist ein kleines gemütliches Städtchen, direkt neben dem hafen beginnt ein kilometerlanger Sandstrand, also auch ein Reise wert, dieser Ort.

19.9.2017 Noch ein Hafentag in Pornic

Der Wetterbericht hat für den Dienstag, 19.9.2017 Wind mit bis 16 Knoten aus NW bis NNW vorhergesagt, also genau aus der Richtung, in die wir hin wollen, für Mittwoch Wind aus Süd bis SW, also genau der Wind den wir brauchen. Die Entscheidung war klar, einen Tag noch warten, warum gegen den Wind aufkreuzen bzw. motoren, wenn einen Tag später der Wind uns in die richtige Richtung weht. Außerdem ist Pornic durchaus einige Hafentage wert, zumindest bei gutem Wetter, was wir ja gottseidank im Moment haben. Alleine dieser wundervolle Ufer-Weg von der Marina ins Stadtzentrum und zurück ist jedes Mal ein Erlebnis.
Auch der Stadthafen, der übrigens komplett trocken fällt:







Aber es gibt auch kleine Gassen:




Und eine Menge von schloßähnlichen Villen:


Am Nachmittag hat Peter den kaputten Kettenschutz eines der beiden Bordfahrräder erneuert. Peter ist nicht nur ein Theoretiker mit gedachten Lösungen, sondern auch ein Praktiker mit realen Lösungen. Herzlichen Dank!





Das strahlend blaue Teil in der unteren Bildmitte ist aus einem Plastikdeckel genau angepasst worden und sieht dazu noch gut aus.
Zur Belohnung gab es dann wieder ein opulentes Mahl:


Montag, 18. September 2017

18.9.2017 Hafentag in Pornic


Blauer Himmel, Sonnenschein und warm. Allerdings so gegen 11.00 Uhr. Vorher war das ganze Boot noch naß vom Morgentau und der herbstlichen Nachtfeuchte. Es lohnt sich also in dieser Jahreszeit das Frühstück etwas später zu terminieren, dann ist alles trocken und warm. Auch heute wieder in der Sonne bis 30 Grad, wenn der Wind weht wird es schnell kühler, aber alles in allem ein superschöner Spätsommertag. Nach unserem Frühstück haben wir noch einige lose Schrauben angezogen und einige ersetzt, gestern hat Peter übrigens den defekten Wasserkocher repariert, ich habe asessestiert. Funktioniert wieder!
Dann gings in die  Stadt Pornic, die Marina liegt etwas außerhalb. Ein wirklich zauberhafter Weg, der ganz eng am Steilufer in die Felsen gehauen ist und auch über Holzpfähle bis zum Stadtzentrum führt.  Tina und Philippe, die hier ihr Segelrevier haben, haben uns auf diesen Weg hingewiesen. Wirklich sehr schön!



Von Tina und Philippe haben wir auch erfahren, dass hier das Segelboot "Joshua" von Bernard Moitessiers im Hafen liegt und besichtigt werden kann. Da wollten wir auch hin. Bernard Moitoissiers startete 1968 zur ersten Regatta um die Welt nonstop, also nur segeln und in keinem Hafen anlegen. Er lag in Führung und hätte wohl das Rennen und eine sehr große Siegprämie gewonnen, aber er entschloss sich im Pazifik das Rennen zu beenden und die Inselwelt zu erkunden. So gewann sein englischer Konkurrent Robin Knox-Jonston das erste Einhand-Nonstop-Rennen um die Welt. Das Boot von Moitessiers liegt wohl nur im Juli und August im Hafen, aber ein Nachbau des Konkurrenten Knox-Jonston lag da. zwar nicht zu besichtigen, aber immerhin. Ein unspektakuläres Schiff, nicht groß, eher in den Dimensionen von Schlump, aber wohl nochmal ein Stück seetüchtiger.



Sehr beeindruckend, mit welch relativ kleinen Booten die Welt umsegelt werden kann. Nichts für mich. Mir reicht aktuell die Süd-Bretagne.
Wir haben im Supermarkt eingekauft und beschlossen eine Mittagsvesper im Hafen auf einer der vielen öffentlichen Bänken zwischen Blumenkübeln in der Sonne zu uns zu nehmen. Eine leckere Pastete mit frischem Weißbrot, Wasser und Bier, was will man mehr?

Vespern auf der Hafenbank in Pornic

Apres-Vesperschlaf auf der Hafenbank in Pornic




Eine eher kleinere der vielen prachtvollen Villen am Steilufer rundum Pronic!


Morgen bleiben wir noch einen Tag hier in Pornic. Wir wollen nach La Turballe. Aber der Wind morgen kommt genau gegenan aus NNW, und übermorgen dreht er auf Süd, nicht stark, aber das macht Sinn, mit Wind von hinten einem Ziel entgegenzusteuern. So ist der momentane Plan, am Mittwoch bis La Turballe und am Donnerstag von La Turballe in die Mündung des River Vilaine um Hochwasser zu fahren, das wird so gegen Abend sein und dann vor der Schleuse von Arzal am Wartesteg zu übernachten. Die Schleuse öffnet aktuell nur freitags und am Wochenende (evtl auch montags). Am Freitag dann nachmittags Kranen in Foleux, ein kleiner Ort oberhalb, flußaufwärts von La Roche-Bernard.

Sonntag, 17. September 2017

17.9.2017 Von L´Herbaudiere nach Pornic

Knappe 10 sm von L´Herbaudiere nach Pornic, Kurz vor Hochwasser gegen 12.00 Uhr ausgelaufen um den Strom (nicht stark) mit uns zu haben. Wetter bedeckt, wenig Regen, eher trocken und ein mäßiger Wind, der uns nur mit der Genua mit 3,5 bis 4 Knoten Richtung Pornic blies. Wir hatten Zeit  und brachten die Angel aus, leider ohne Erfolg. Schade! Gegen 14.00 Uhr kam die Sonne raus und blieb den restlichen Tag. In der Sonne war es richtig warm. Nach dem Anlegen längsseits erstmal alle Segelklamotten ausgezogen und in kurzer Hose und T-Shirt die Sonne genossen. Pornic ist wohl ein ziemlich alter und nobler Badeort. Links und rechts am Ufer stehen viele Villen, ein Golfplatz in der Nähe, und der mit Abstand teuerste Hafen (Nebensaison!) und trotzdem 25 € für ein 9,25m Schiff. Die anderen Häfen hier wollten so 17 bis 18 €. Morgen werden wir uns mal die Stadt anschauen und auch unsere Vorräte wieder ergänzen und auffrischen.

Ausnahmsweise das Anlegerbier im Hafenlokal, ergänzt mit assiette tapas

Unser Liegeplatz in der Marina Pornic

16.9.2017 Hafentag in L`Herbaudiere auf der Ile de Noirmoutier

Der sehr informative und schön aufgemachte Törnführer für die Süd-Bretagne von Ralf und Susanne Paschold (sehr empfehlenswerte Seglerlektüre, auch zum Träumen und Planen in den Wintermonaten) schreibt über die Ile de Yeu:" Wer die Ile de Yeu erreicht , der ist im Süden angekommen." Aber auch hier in Herbaudiere ist die Pflanzenwelt schon sehr südlich angehaucht, könnte auch in Südfrankreich im Mittelmeer sein oder in Griechenland. Die Häuser eher klein und weißgetüncht, die Läden bunt, meist blau gestrichen. Sehr schön anzusehen. Da der laut Wettervorhersage der Wind eher schwach sein sollte und wir ca. 5 Std zur Ile de Yeu hätten motoren müssen und die gleiche Strecke nochmal zurück, da der Wind in den nächsten Tagen eher mäßig wehen soll, entschieden wir uns die Ile de Noirmoutier zu erkunden. Uns war gar nicht klar, dass L´Herbaudier auf einer Insel liegt. Die hat allerdings einen Straßenzugang vom Festland. Gegen 13.00 Uhr fiel diese Entscheidung, denn der Wind war wirklich sehr schwach, blauer Himmerl und die Sonne schien immer heißer. Gegen 14.30 Uhr war es in der Sonne schon fast zu heiß. Zum ersten Mal nach langer Zeit, tranken mir einen Nachmittagstee und lasen in der wärmenden Sonne die Zeitung, hier gab es tatsächlich die Bildzeitung. Immerhin, die erste Zeitung nach 8 Wochen. Danach packten wir die Fahrräder aus und machten eine verkürzte Inseltour, denn die Insel ist zu groß um sie in 4 bis 6 Std zu umrunden. Sehr, sehr schöne Eindrücke. Die Ile de Noirmoutier ist " berühmt für ihre Frühkartoffeln und das Fleur de Sel". Frühkartoffeln haben wir logischerweise keine gekauft, aber Fleur de Sel direkt beim Erzeuger.


Nach der Rückkehr in den Hafen, haben wir unser richtig gutes Abendessen zubereitet. 12 Austern mit Zitrone und Zwiebelessigsauce und Sekt, eine gute Menge Crevetten, und dann noch die Bratkartoffeln und Thunfisch vom Abschiedsessen mit Chrissy und Malte. Und ganz zum Schluß noch etwas Hart- und Ziegenkäse aus der regionalen Produktion.



Morgen wollen wir die ca. 10 sm bis Pornic zurücklegen. Wegen der Tide ist die Abfahrt um 12.00 Uhr herum geplant. Wir werden sehen!
Und zum Abschluß einige Bilder der Fahrradtour von der sehr schönen Ile de Noirmoutier.

Beim Nachmittagstee!