Freitag, 8. September 2017

6.9.2017 Von Camaret nach Concarneau

Geplant war spätestens um 7.00 Uhr abzulegen, es wurde 7.30 Uhr. Der Wind war wie vorhergesagt zwischen 14-17 kn, allerdings nicht NW, sondern W, was für unseren Kurs der nächsten Stunden ungünstig war. Wenn man Camaret Richtung Chaussee de Sein verläßt, muß man den Chenal du Petit Leac`h fahren, da sind einige schroffe Felsen links und rechts im  Wasser, aber alles gut betonnt, als Autofahrer würde man sagen, gut ausgeschildert! Die Wellen waren noch vom starkem vom Vortag beeindruckend hoch und lang. Nach der Durchfahrt des "Kanal" konnten wir leider nicht wie erwartet direkten Kurs auf die Tonne Chaussee de Sein anlegen, weil der NW eben ein W war. Also mussten wir kreuzen, das macht die Strecke halt deutlich länger und es sind Amwindkurse, d.h. der Wind kommt ziemlich von vorne und man fährt fast gegen die Wellen. Von den Wellen oben ist die Aussicht gut, umgekehrt sieht man gar nichts. Bis wir die Untiefentonne Chaussee de Sein erreichten dauerte es wegen der Kreuzerei bis 16.00 Uhr.



Und der erhoffte raume Kurs (Wind schräg von hinten) traf zwar ein und auch von NW, aber mit  max. 8 kn, meistens aber nur 4kn.  Deswegen meistens nur 2 kn, manchmal auch 3 kn. Die langsame Fahrt könnte uns eigentlich egal sein, aber die Wellen blieben erst mal groß, teilweise auch sehr kabbelig und das ist dann bei langsamer Fahrt durch den wenigen Wind eine Herausforderung für Boot und Mannchaft, denn das Boot schaukelt hin und her, die Segel sind wegen des wenigen Winds nicht stabil und schlagen, das belastet alles Material und jeder Schritt an Bord will überlegt und gut abgesichert sein. Da sich an dieser Wetterlage nicht wesentlich etwas ändern sollte, beschossen wir vom ursprünglichen Ziel Belle Ile bzw. La Rochelle abzuweichen und Concarneau anzusteuern, aber das waren auch noch so gute 50 sm. Bei der langsamen Fahrt würden wir so gegen Mittag da sein. Aber so ist es.



Die Sonne geht unter!



Der Wind schlief noch mehr ein. Wenigstens die Delphine begleiteten uns durch die  Nacht, der Vollmond schien hell und zauberte silbrig glänzendes Wasser herbei. Die Wellen beruhigten sich langsam und so motorten wir die letzten 7 Stunden der insgesamt 24 Std. bis Concarneu. Um kurz nach 7 Uhr waren wir nach konzentrierte Ansteuerung im Dunkeln im Hafen.
Boot klariert, Anlegerbier getrunken und dann für einige Stunden ins Bett.
Nach dem kurzem Schlaf und ausgiebigen Frühstück mit guter Spiegeleitomatenkäsesalamipfanne ingen wir in die Stadt. Christian und Malte zu Fuß, ich mit dem Fahrrad. Denn ich wollte noch eine Ersatzpatrone für die sich selbst aufblasenden Schwimmwesten besorgen. Beim Versuch den Spinnaker zu setzen, um beim schwachen Wind etwas schneller vorwärts zu kommen, hat sich ein Leine im Handauslöser meiner Schwimmweste verfangen und das Auslösen der Schwimmweste verursacht. Ein pfeifendes Geräusch und dann war ich wie das Michelinmännchen festgeklemmt, in der riesig aufgeblasenen Schwimmweste. Zum Glück habe ich noch eine Reserveweste an Bord. Dann ging auch noch der Wirbelschäkel des Toppnants kaputt (Vorrichtung um den Spibaum zu befestigen) vorbei wars mit dem Spinnaker. Die Ersatzpatrone habe ich nicht bekommen, aber Christian und Malte haben den Wirbelschäkel erneuert.



Cancarneau ist sehr schön, der Hafen liegt direkt vor der alten Befestigungsanlage, die das historischen Cancarneau geschützt hat. Tolle Eindrücke, fast wie eine Filmkulisse.



Nach einer kurzen Lagebesprechung beschlossen wir morgen noch einen Hafentag einzulegen, da der Wetterbericht bis 26 Kn Wind aus Südwesten ankündigte. Also gut zu Abend gegessen und einen Spielabend eingelegt.


So hoffen wir, dass  am Samstag der Wind nachlässt und etwas dreht. Die Aussichten sind da. Wir werden sehen.

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