Dienstag, 30. Mai 2017

30.5.2017 Bereits der 2. Hafentag in Groningen

Gestern am Montag, 29.5.2017, frühstückten wir erst mal gemütlich ohne Zeit und Tidendruck. Brötchen in reichhaltiger Auswahl gabs in einem Supermarkt in der Nähe. Die Bordfahräder sind "Gold" wert, denn ohne diese wäre alles sehr mühsam und sehr zeitaufwändig zu Fuß zu erkunden. Hier in Holland muss man allerdings immer etwas Zeit einplanen, denn ganz oft gibt es Brücken, die sehr oft für die Freizeit- und Berufsschifffahrt geöffnet werden, dann ist Geduld angesagt. Nach dem Frühstück mussten wir noch auf die Suche nach einer Edelstahlwerkstatt gehen, die uns zwei Edelstahlplatten mit Bohrungen herstellen sollten, damit wir am Bugspriet (das ist ein Teil der am Bug/der Spitze des Schiffes vorausragt) eine Ankerrolle befestigen können. Peter hat eine gute Idee für eine Befestigung entworfen und tatsächlich fanden wir eine Maschinenfabrik ganz in der Nähe, die ganz überraschend innerhalb zwei Stunden Peters Schablonenentwurf in ganz besonderem Edelstahl "Hastelloy 316" herstellten. Und großes Wunder, es hat alles gepasst. Einer Ankerung in den schönen Buchten von Nordspanien, steht jetzt fast nichts mehr entgegen. Ach ja noch etwas passsierte: Wir saßen in der Plicht (was das ist, habe ich bereits erläutert, also gut dann nochmal, die "Terasse" eines Segelboots) und hörten plötzlich eine lautes Platschen. Ich meinte zu Peter, da ist was ins Wasser gefallen. Aufgestanden sah ich einige Meter entfernt ein Paar Hände, die sich am Steg festhielten. Ein Holländer war mit seinem Bootswägelchen ausgerutscht und hing jetzt am Steg. Wir halfen ihm raus und er musste noch anschließend das Wägelchen vom Grund tauchen. Peter meinte nur, dass die meisten Segler im Hafen ertrinken. Also immer Vorsicht! Inzwischen wars schon wieder mal ganz überraschend Spätnachmittag geworden und wir beschlossen die Rumpsteaks auf den nächsten Tag zu verschieben und Essen zu gehen, nach mehreren Versuchen landeten wir bei einem Döner und aßen begeistert ein Menü, bestehend aus Pommes, Döner inlusive einer Cola.
Am Dienstag, 30.5.2017 haben wir zum ersten Mal nach langer Zeit keinen Wecker gestellt und bis 9.00 Uhr geschlafen. Ganz gemütlich in der Plicht, also im Freien gefrühstückt, übrigens immer mit weichgekochten Eiern, allerdings seit drei Tagen nicht mehr die Eier meiner/unserer eigenen Hühner, die sind leider alle.
Nach einigen Bootsarbeiten, wie Diesel nachfüllen (ca. 30 Liter) fuhren wir in das sehr schöne Stadtzentrum von Groningen, wir wußten, dass immer dienstags ein großer Fischmarkt stattfindet. Tatsächlich, ein großer Markt und wieder ein buntes Treiben von vielen Menschen, ganz stark dominiert von überwiegend jungen Menschen, da merkt man die 40000 Studenten/innen. Peter fand die lang ersehnten Fischbuden (Peter fährt nämlich seit 36 Jahren einmal im Jahr mit Freunden auf einem Plattbodenschiff durch Holland und schwärmte schon die ganze Zeit von Matjes-siehe Bild- und Lekkerbek -Bratfisch-). Schmeckt tatsächlich richtig lekker. Der Fischmarkt war beeindruckend und wir kauften uns als Vorspeise für unser Abendessen Knieper - Krabbenscheren. Die hatten wir auf Helgoland in einem Lokal kennen- und schätzen gelernt. Gekocht sind die schnell, aber man muss die harten Schalen mit einer Zange oder Hammer zertrümmern und dann geduldig auspulen. Aus der Vorspeise wurde eine lekkere Hauptspeise und wir beschlossen die Rumpsteaks morgen zum Frühstück zu braten. Mal sehen. Auf dem Rückweg vom Fischmarkt besuchten wir noch ein Hansegeschäft, das Spezialitäten der historischen Hansestädte anbietet, dann fuhren wir zum Groninger Museum, fast so eine beeindruckende Fassade wie das Guggenheim Museum in Bilbao. Ganz in der Nähe vom Museum ist der Bahnhof und dort suchten wir die Haltestelle für den Bus nach Leer, eine Stadt in Deutschland, ca. 50 km entfernt. Dort holt Peter morgen einen bestellten Mietwagen ab, denn am Donnerstag, 1.6.2017 fahren wir zusammen zurück nach Deutschland, Peter nach Karlsruhe. Vorher liefert er mich in Wöllstein ab und ich werde bis Mitte Juni bleiben, denn es gibt einen runden Geburtstag zu feiern. Schlump 2 liegt hier in Groningen in einem sehr sicheren Hafen und wird mich, so hoffe ich, Ende Juni wohlbehalten zurück erwarten.
So ißt man Matjes in Holland!

Das Groninger "Guggenheim" Museum

Knieper/Krabbenscheren, knacken, auspulen und essen, lekker!

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