Ich habe mich sehr gefreut so ganz unerwartet wieder zu Hause zu sein. Habe unsere Hühner versorgt, mit Ibrahime - ein asylsuchender aus Zentralafrika, der zur Zeit bei uns zur Untermiete wohnt- die neue Küchenzeile fertig eingebaut, so gesagt den alltäglichen Alltag gelebt, mit Gudrun unterhalten und das Größte, Theo unseren Enkelsohn, der am 10.7. geboren wurde gesehen und gefühlt. Denn Johannes, unser Sohn, kam mit seiner Freundin Stephie und ihrem Wonnebrocken Theo von Mainz nach Wöllstein und verbrachten, den Nachmittag bei und mit uns. So ein süßer Kerl, hat zwar meistens geschlafen, aber trotzdem so aufmunternd, das beginnende Leben hat was, wenns denn auch gute Rahmenbedingungen hat. Das war eine Freude. Ich habe dann noch mit unserem zweiten Sohn, Christian telefoniert, der mit seinem Freund Malte am 4. September nach Lissabon kommen will, um von dort aus die Überfahrt nach Madeira mitzusegeln. Nach einer kurzen Lagebesprechung stellten wir fest, dass dieser Plan praktisch nicht durchführbar ist. Vom 1. August an die Südküste Englands entlang zu segeln, dann die Überfahrt von 1.5 Tagen nach Brest, dann die Biscaya Überquerung von ca. 4 Tagen und zum Schluss die Küste von Nordspanien über Portugal nach Lissabon, das würde selbst bei passenden Wetterbedingungen bedeuten, ich muss jeden Tag weiter und kann keine Ruhetage einplanen. Das macht keinen Sinn. Fahrtensegeln ist keine Hetzjagd, sondern richtet sich nach dem was ist. Und was war? Wellenreparatur plus Unwetter und Starkwind in Holland ca. 12 Tage, Starkwind in Dover ca. 8 Tage und diese 20 Tage fehlen dann in der Reiseplanung und es macht keinen Sinn, dass das Ziel die Planung zwanghaft bestimmt, sondern der Weg das ziel bestimmt. Das ist halt ein wesentlicher Unterschied zur Reise mit anderen Verkehrsmitteln, da kann das Ziel durchaus dominanter sein. Also der Weg bestimmt das Ziel. Deshalb neuer Plan: Chrissy und Malte treffen mich am 3./4. September, aber nicht in Lissabon, sondern in Brest, genauer Camaret, ein kleinerer Hafen vor der Buch von Brest. Dann können wir je nach Wetterlage die Biscaya nach Gijon/Spanien überqueren und zurück zur Belle Ille segeln oder Segeltouren zu den Kanalinseln (Guernsey, Jersey etc.) unternehmen. Wir werden sehen. Vielleicht kann ich dann auch Tina und Philippe treffen, meine Quasiverwandten, die mit ihren beiden Söhnen und ihrem Segelboot ziemlich in der Nähe unterwegs sind. Tina und Philippe werden mir auch helfen, einen geeigneten Liegeplatz dort in Frankreich zu finden, denn ich muss Ende September nach Lanzarote fliegen (der ursprüngliche Plan dann dort mit meiner Schlump zu sein ist ja nicht mehr realisierbar). Das heißt, Schlump wird irgendwo in Frankreich ins Winterlager gehen und ich werde im Frühjahr 2018 mit Schlump in die Ostsee zurück segel, dieses Mal über die französische Küste. Ob ich die Kanaren nochmal mit Schlump besuche? Ich glaube eher nicht. Es ist, wie es ist, sagt ein bekannter deutscher Dichter und er hat noch hinzugefügt, es kost, was es kost!
Lieber Peter, wie wärs als Trostpflaster für die ausfallende Segeltour auf den Kanaren, eine Segeltour entlang der französischen Küste im nächsten Mai? Ich würde mich freuen.
Morgen Früh fährt der Zug um 7.21 Uhr in Kaiserslautern ab und ich bin um 16.30 Uhr (BST) wieder in Dover. Wenn alles so klappt, wie geplant. Ich werde weiter berichten. Ach ja, heute Abend waren wir in der Ölmühle (urige Straußwirtschaft am Rande von Wöllstein), das Bild ist etwas verschwommen, aber die gute Stimmung kommt trotzdem rüber oder?

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