Owohl wir erst so gegen 2.30 Uhr in die Kojen krochen, war ich schon vor den Weckern gegen 5.40 Uhr wach. Und Peter hatte mir Glück gebracht. Blauer Himmel, nicht sehr viel Wind und der deutsche Wetterdienst hatte keine Starkwindwarnung mehr. Also war klar, kein gemütliches Abchiedsfrühstück, sonder frühes Auslaufen. Schnell geduscht und einen Tee gekocht fürs Frühstück unterwegs und dann hielt Peter die Leine beim Ablegen. Richtig schade, dass er nicht für ein paar Tage mitgekommen ist, aber es war schon toll, dass er mich mit diesem spontanen Kurzbesuch überrascht hat.
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| Tschüss! |
Von der Roompot Marina ging es ca. 3,5 sm rüber zur Roompot Sluis. Wer meinen Blog regelmäßig gelesen hat, erinnert sich vielleicht noch, dass ich bei der Hinfahrt ganz schön zu kämpfen hatte bis ich Schlump endlich naßgeschwitzt an den Pollern der Schleusenwand fest hatte. Dieses Mal hatte ich mir wieder wie bei der ersten Einhand Schleusung in Harlingen vom Bug zum Heck auf beiden Seiten eine durchgängige Leine gelegt. Der Vorteil, sobald ich die Leine an einem Poller festhabe, kann ich das Boot verholen ( Bug und Heck nach hinten oder vorne bewegen) und ich bin auf die Leeseite (windabgewandte Seite) der Schleuse gefahren. Und dieses Mal ohne Probleme! Die hatte die Segelyacht vor mir, allerdings waren die zu zweit und trotzdem, ich verkniff mir ein Schmunzel n, hatte ich doch selbst vor fast 14 Tagen erlebt, wie man ins Schwitzen kommen kann.
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| Anfahrt zur Roompot Sluis |
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| Vorbildlich festgemacht (durchgängige Leine von vorne nach hinten) |
Und dann war ich wieder auf der Nordsee. Der Wind hatte etwas zugenommen, meisten um 12 bis 14 kn, manchmal auch etwas mehr. Der Wind drehte früher als vorhergesagt auf Südost, was bedeutete, dass ich die ganze Strecke bis Blankenberge segeln konnte. Es waren nicht sehr viele, aber doch einige Segelboote unterwegs. Und nicht nur Segelboote, denn Zeebrugge/Belgien hat einen großen Hafen und da waren einige große Pötte unterwegs. Aber dank AIS, dass mir genau anzeigt, ob eine Kollisionsgefahr besteht, ist das eigentlich bei Sicht kein Problem. Als dann aber ein 330 m langer Containerriese meinen Kurs kreuzte, habe ich trotz AIS Hinweis, dass der Riesenfrachter max. 250 m mir nahe kommt, den Abstand etwas vergrößert und meinen Kurs deutlich sichtbar geändert. Auf dem Bild wirkt der Riese gar nicht so riesig oder?

Ab ca. 11.Uhr hatte ich den Strom dann gegenan, aber zum Glück meistens zwischen 0,5 und 1,0 kn. Da der Wind zugenommen hatte, konnte ich doch über Grund ca. 5 kn fahren, durchs Wasser sogar 6 kn. Und dann kam Blankenberge in Sicht. Ein sehr bekanntes Seebad. Allerdings sind wohl in Belgien -so habe ich gehört- alle Seebäder am Strand mit einer Hochhauskulisse zugebaut. Aber scheinbar gibt es sehr viele Menschen, die das gut finden.
Die Einfahrt zum Hafen war noch etwas spannend, da diese gerade auf 2,50 m Tiefe ausgebaggert und in der Hafeneinfahrt ein Baggerschiff und der dazugehörige Sandfrachter liegt und einige Segler berichtet haben, dass es in der Hafeneinfahrt untief sei. Mein Reeds Nautical Almanac rät, Blankenberge nicht bei Niedrigwasser, sonder mindestens 1 Stunde vor oder nach Niedrigwasser anzulaufen. ich hatte praktisch Hochwasser, also keine Gefahr, aber urplötzlich zeigte das Echolot 1,70m und dann 1,40 m Wassertiefe an. Da hätte ich auf jeden Fall eine Grundberührung haben müssen, Schlump hat ca. 1,76 m Tiefgang. Aber das war wohl durch das aufgewühlte Wasser verursacht. Also kurzzeitiges Herzklopfen. Apropos Klopfen, die Schraubenwelle klackert immer noch etwas, aber es könnte auch eine "normales" Geräusch sein, so hoffe ich jedenfalls.
Und jetzt um 22.29 Uhr höre ich mit dem Blogschreiben auf, denn ich muss Schlaf nachholen und morgen klingelt der Wecker um 5 Uhr. Warum so früh? Ich verweise auf den Blogeintrag vom 20.7.2017. Gute Nacht!



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