Donnerstag, 6. Juli 2017

25.6.2017 Von Groningen nach Harlingen

Eigentlich bin ich ja schon in Texel/Niederlande, aber der Reihe nach. Aus den geplanten drei Wochen wurden fast vier und so bin ich mit meiner Frau Gudrun am Sonntag, 25. Juni, mit dem Auto nach Groningen gefahren. Warum mit dem Auto? Unser Sohn Johannes, besser seine Freundin Stephie, bekommen ein Kind, der geplante Ge burtstermin ist zwar der dritte Juli, aber ich musste meiner Frau versprechen, dass wir bei vorzeitiger Geburt zurückfahren und deswegen das Auto um flexibel sein zu können. Aber wir konnten unsere Reise wie geplant bis Samstag, 1. Juli durchführen. Am Montag haben wir uns gemeinsam Groningen angeschaut und am Dienstag, 27.6., starteten wir um 9.00 Uhr, denn vorher machen die Brücken in Groningen nicht auf. Zur Erinnerung "Stande Mast Route"! Es sind ca. 18 Brücken, die passiert werden müssen, wir haben bis zur 6. oder 7. mitgezählt und dann einfach vergessen, die wie vielte es war. Aber 18 kommt dicke hin. sO nach der 4. Brücke kehrte so langsam Routine ein. Mit uns fuhren noch so 4 Boote im Konvoi. Gas geben, stoppen, nicht zu dicht auffahren und die vielen schönen Eindrücke und Blicke genießen.

Leider war der Wetterbericht für die nächsten Tage nicht ganz so günstig (Regen und Gewitter), deswegen beschlossen wir nicht an einem der vielen schön eingerichteten einsamen Anlegemöglichkeiten mitten in der Natur zu übernachten, sondern bis Dokkum -eine der schönsten Städtchen Niederlandes- so sagt ein Reiseführer- durchzufahren, den im Hafen liegen in der Regel sehr viele andere Schiffe mit einem höheren Mast, als Schlump, natürlich wünschen wir denen keinen Blitzeinschlag, aber die liegen ja  soundso schon da. Wo bei die Theorie, dass der Blitz in die "höchste" Stelle einschlägt, durch zahlreiche Beispiele in der Praxis, wo es eben nicht so war, zwar nicht wiederlegt ist, aber es bleibt eine Theorie. Das Gewitter und der Regen kam dann tatsächlich in Dokkum. Aber wie so oft, wenn man im Freien unterwegs ist, in den drei Stunden als es nicht regnete, konnten wir über einen kleinen Markt schlendern, Kippeling (Backfisch) und Matjes essen, gemütlich Kaffee trinken und verschiedene kleine schöne Geschäfte anschauen. Ob jetzt Dokkum tatsächlich eine der schönsten Städtchen Hollands ist, können wir nicht beurteilen, aber sehr hübsch ist es, viele ganz alte und sehr aufwändig verzierte Herrschaftshäuser gibt es. Dokkum hatte vor mehreren hundert Jahren einen direkten Zugang zur Nordsee, daher der Reichtum. Zu erwähnen ist noch, dass vor weit über tausend Jahren in Dokkum Bonifatius, der als Bischof und Missionar unterwegs war, von den "Heiden" erschlagen wurde. Für die Segler ein Hinweis: Schiffe mit mehr als 1,50 Meter Tiefgang (so wie Schlump ca. 1,75 m) können vom Lauwersmeer kommend, steuerbord/rechts anlegen, dort dürfen auch keine anderen Schiffe liegen, der Hafenmeister achtet genau drauf. Allerdings war es Ende Juni ziemlich voll und wir konnten uns in den letzten freien Platz legen. Wäre Schlump über 10 m hätte das nicht geklappt. So haben manchmal die Kleinen im Leben auch Glück!
Da der Wetterbericht weiter Regen verkündete, beschlossen wir direkt nach Harlingen weiterzufahren. Wider Erwarten hatte der Wetterbericht ausnahmsweise nicht Recht und wir hatten einen schönen Reisetag, der Kanal ging durch wunderschöne kleine Dörfer, Häuser alt und schön, mit traumhaften, gepflegten Vorgärten, Blumen über Blumen und meistens nicht protzig, sondern einfach schön anzuschauen, so gesehen ist die "Stande Mast Route" wirklich eine Bootsreise wert. Donnerstag Abend waren wir dann bereits in Harlingen. Wir haben in dem kleinen und gemütlichen Hafen des HWSV (Harlinger Wassersport Vereinigung) festgemacht. Der Hafen ist direkt vor der Schleuse links, von Leuwwarden kommend. Sehr schmale! Einfahrt. Der überaus freundliche Hafenmeister hat uns einen "Logenplatz" direkt vor seinem Büro zugewiesen und Schlump konnte dort bis Mittwoch liegen bleiben. Am Freitag, fuhr ich mit dem Zug nach Groningen, ca. 1,5 Stunden und am Samstag, fuhren wir um 11.30 Uhr los und waren ohne Stau um 16.30 Uhr wieder in Wöllstein. (Tipp von Peter: Immer über Venlo fahren und dann die A61, nicht durchs Ruhrgebiet, zwar etwas kürzer, aber fast immer Stau, ein guter Tipp!) Ach ja Harlingen ist auch unbedingt einen Besuch wert. Sehr alt, sehr maritim, und wieder so viele schöne Häuser mit Blumen und Vorgärten zum "Reinsetzen". Am Samstag Abend buchte ich für den 4. Juli die Bahnrückreise nach Harlingen. Erstaunlich günstige Preise, 59 Euro, hätte sogar was für 45 Euro gegeben, aber das Kontingent war leider schön ausgebucht. Geburtstermin war der 3. Juli: aber das Kindelein will halt nicht pünktlich sein und so warten wir geduldig.











    

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